Feeling the void
Urban Adventures
Victor S. Brigola » Florian Selig » Jörg Steck »
Exhibition: 28 Oct – 18 Nov 2011
Vero Linzmeier Galerie
Pestalozzistr. 105
10625 Berlin
+49 (0)30-32293939
info@verolinzmeier.de
www.verolinzmeier.de
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FEELING THE VOID - urban adventures
JÖRG STECK, FLORIAN SELIG, VICTOR S. BRIGOLA
Fotografie
www.selig-fotodesign.de
www.joergsteck.de
www.victorbrigola.com
„Feeling the void – urban adventures“ ist eine Gemeinschaftsausstellung von drei Berliner Architekturfotografen in der Charlottenburger Galerie VERO LINZMEIER. Jörg Steck, Victor S. Brigola und Florian Selig (Mitglieder des BFF / Bund Freischaffender Foto-Designer) setzen sich mit dem in Berlin allgegenwärtigen Thema der Nutzung städtischer Freiräume auseinander. Jeder der drei Fotografen lenkt den Blick auf einen individuellen Aspekt der gemeinsamen Themenstellung. Das für den Großstädter Gewöhnliche, wird in den Vordergrund gerückt und in Frage gestellt. Die Umsetzung erfolgt sowohl dokumentarisch als auch inszeniert. Nicht die Beobachtung als solche und ihr Abbild stehen im Vordergrund, sondern Ihre soziologische Analyse und ihre subjektiven Bedeutungen.
Stadtpark-Dschungel / Florian Selig
Die Aufnahmen der Arbeit „Stadtpark-Dschungel“ zeigen einen nächtlichen Park. Umgeben von der Großstadt, wird er von ihr erleuchtet und erhält dadurch etwas Unwirkliches. Die Lichter der umliegenden historischen Bauten sind die einzigen Beleuchtungsquellen. Lange Belichtungszeiten lassen Bäume und andere Parkgewächse aus dem Dunkeln hervortreten, während die Stadtarchitektur im Hintergrund erstrahlt. Park und Stadt werden miteinander in Beziehung gesetzt. Beide Lebensräume haben Parallelen, bieten Nährboden für unterschiedlichste Lebensformen. Trotz des begrenzten Raumes befinden sie sich im ständigen Wachstum. Es herrschen Konkurrenz und Verdrängung. So wird der abgelichtete „Stadtpark-Dschungel“ zur Metapher für die ihn im Hintergrund umgebende Stadt Berlin.
the devotion of construction / Jörg Steck
Die Idee und Praktik der finanziellen Sanierungshilfe mittels Werbung an Baugerüsten hat sich auf eine gesellschaftsbeschreibende Art und Weise weiterentwickelt: eine gigantische Konstruktion aus ineinandergeschachtelten Baugerüsten dient nicht etwa zur Begehung eines dahinter sanierten Gebäudes, sondern einzig als Platzhalter für teuer verkaufte Werbeflächen. Diese werden eigens für diesen Zweck mitten im städtischen Ballungszentrum errichtet. Eine Allegorie auf die Mechanismen der Werbeindustrie. Das beworbene Produkt selber ist längst sekundär für erfolgreiche Werbung: in zusammenbrechenden klassischen Werten und Systemen werden Begehrlichkeiten an ein Produkt gekoppelt. Die Faszination der Macht, das Streben nach Anerkennung und imaginiertem Glück oder das eigene Konstruieren einer Identität wird zum Inhalt austauschbarer Konsumgüter, die sich als Stellvertreter dieser Sehnsüchte versuchen zu etablieren. Waren haben die Rolle von Kurzzeitreligionen: verehrte Objekte – eine eigene mächtige Art der Architektur.
Reihenhauskirchen - Eingeengte Geistlichkeit? / Victor S. Brigola
Grossstädte bringen in Ihrem Wachstum oft verwunderliche Dinge hervor. Dazu gehören Kirchen, die nicht freistehend, nicht für den Besucher zu Fuss zu umrunden sind, ja die sogar manchmal nur eine einzige Seite haben. Reihenhauskirchen durchziehen Berlin in unzähliger Art und Weise. In Reih und Glied wie Wohnhäuser - und doch anders, höher, auffallender, eindeutig sakral.