Hier können Sie die Auswahl einschränken.
Wählen Sie einfach die verschiedenen Kriterien aus.

eNews

X





Retrospective
Civilians dig through debris for survivors just moments after an Israeli air strike destroyed several buildings in Beirut. Lebanon 2006.
© Paolo Pellegrin / Magnum Photos

Paolo Pellegrin »

Retrospective

Exhibition: 12 Oct 2011 – 20 Feb 2012

Kunstfoyer der Versicherungskammer Bayern

Maximilianstr. 53
80530 München

Kunstfoyer

Thierschplatz im Lehel
München

+49 (0)89-2160 2244


www.versicherungskammer-kulturstiftung.de

Retrospective
A helicopter used by the Drug Enforcement Agency and Afghan troops lands in Kabul, Afghanistan, after completing a mission. 2006.
© Paolo Pellegrin / Magnum Photos

PAOLO PELLEGRIN. RETROSPEKTIVE AUSSTELLUNG: 12. Oktober 2011 bis 20. Februar 2012 ÖFFNUNGSZEITEN. täglich 9-19 Uhr, an gesetzlichen Feiertagen geschlossen, Eintritt frei Zur Ausstellung Was macht ein Foto zu einem Nachrichtenträger? Was macht ein Foto zu einem Gefühlsträger? Von der Welt, in der wir nicht leben, erfahren wir viel durch die Medien. Immer mehr Bilder erreichen uns aus Krisengebieten, von Kriegen und Katastrophen. Menschen riskieren ihr Leben, um für ihre Freiheit zu demonstrieren und an die Weltöffentlichkeit zu appellieren. Bilder allein tragen jedoch nicht zum Verständnis dieser von unserer Situation so verschiedenen harten Realität bei. Ohne einen glaubwürdigen Erfahrungsbericht oder Kommentar sieht man nur Ansammlungen von unbekannten Gesichtern und Orten. Der vielfach ausgezeichnete Magnum-Fotograf Paolo Pellegrin (geb. 1964 in Rom, seit 2005 bei Magnum) sieht sich in der Rolle und in der Verantwortung eines Zeugen. Er sucht den direkten Kontakt zu Menschen in Kriegsgebieten, in entsetzlicher Armut und in unberechenbaren Situationen. Seine Reportagen erscheinen regelmäßig im New York Times Magazine und in der Newsweek. Seit 2011 präsentiert er als Kolumnist im ZEITmagazin jede Woche eine seiner eindringlichen, in ihrer Drastik oft verstörenden Fotografien. Pellegrin zeigt Sympathie und Respekt für viele Namenlose. Seine Aufnahmen beeindrucken durch ihre ungewöhnliche Vertrautheit. In einer Ausstellung wirken seine gewaltigen Schwarzweißfotografien besonders stark. Das Kunstfoyer der Versicherungskammer Bayern zeigt erstmals die Retrospektive seiner Dokumentarfotografien aus den letzten zehn Jahren, darunter ganz aktuelle Arbeiten, wie die 12m breite Foto-Installation über die Katastrophe von Fukushima oder die Demonstrationen auf dem Tahrirplatz in Kairo. Abbas Attar (Iraner, 1944*, seit 1985 bei Magnum) über Paolo Pallegrin: Wenn ich Paolo Pellegrins Fotos betrachte, überkommt mich ein ahnungsvolles Gefühl, als stünde der Weltuntergang unmittelbar bevor, als würde mir der Himmel auf den Kopf fallen. Seine „Figuren“ sind wie Schauspieler in einem Theater der Dunkelheit. Nehmen wir sein Bild eines zerstörten Hauses in der Provinz Darfur im Sudan: Die Erde ist verbrannt – wahrscheinlich das Werk der Dschandschawid-Milizen, die, so heißt es, die afrikanische Version der ethnischen Säuberung praktizieren, eine Mauer steht noch, wie ein höhnisches Mahnmal des Bürgerkriegs, der die Region heimsucht. Nichts wird hier je wieder wachsen, kein Mensch wird hierher zurückkehren. Paolos Palette umfasst auch unscharfe Einstellungen und Bewegungsunschärfen, er setzt die Schwarzweiß-Technik kreativ ein, betont Kontraste, unterdrückt Details. Was seinen Bildern an journalistischer Präzision verloren geht, gewinnen sie an Poesie. Paolo setzt diese Mittel ein, um seine Aussage zu unterstreichen. Sein Stil ordnet sich seinem sozialen Gewissen unter, er berichtet über Kriege und politische Umwälzungen, die großen historischen Ereignisse unserer Zeit. (In.: MAGNUM MAGNUM, Hrsg. Brigitte Lardinois, Schirmer/Mosel 2008) Die Agentur Magnum Die legendäre Agentur Magnum wurde 1947 von Fotografen für Fotografen gegründet – von Männern, die in den turbulenten dreißiger Jahren und im Krieg wichtige Dokumentationen gemacht haben. Auch nach Kriegsende hatten die Reportagefotografie und die auflagenstarken Illustrierten Hochkonjunktur. Bei aller Unterschiedlichkeit der Charaktere und Biografien ihrer Mitglieder gab es doch einige entscheidende gemeinsame Nenner: die Magnum-Ethik, wie sie von Henri Cartier-Bresson formuliert wurde, „Zeugnis abzulegen, von den Narben der Welt“ und die Durchsetzung des Urheberrechts: Fotos nach ihren eigenen Vorstellungen zu machen, zu verkaufen und in den geeigneten Kontext zu stellen. Zu versuchen, den Markt anzuführen, statt ihm einfach nur zu folgen. Im Kunstfoyer der Versicherungskammer Bayern waren bereits folgende Magnum-Ausstellungen zu sehen: MAGNUM AM SET: VON CHAPLIN BIS MALKOVICH, VON ALAMO BIS ZABRISKIE POINT / 14. April bis 25. Juli 2010 (Katalog Schirmer/Mosel) GEORGE RODGER: ABENTEURER UND FOTOGRAF / 3. Juni bis 13. September 2009 (Katalog Hatje Catz) MAGNUM´S FIRST: GESICHT DER ZEIT 1955 -1956. ROBERT CAPA, HENRI CARTIER-BRESSON, ERICH LESSING, WERNER BISCHOF, INGE MORATH, ERNST HAAS, MARC RIBOUD, JEAN MARQUIS / 4. Februar bis 10. Mai 2009 (Katalog Hatje Cantz) HENRI CARTIER-BRESSON: THE EARLY WORK / 19. September 2007 bis 27. Januar 2008 (Katalog Schirmer/Mosel) Im Oktober 2011 ist Magnum auch Gast von FotoDoks, dem Festival für aktuelle Dokumentarfotografie. Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, gestaltet von Yolanda Cuomo, mit einem aktuellen Interview, das Isabel Siben mit Paolo Pellegrin geführt hat. Die Reportagen Afghanistan, Sudan, Albanien, Irak, Libanon, Rumänien, Kosovo, Vatikan, Gazastreifen, Haiti, Indonesien, Angola, Äthiopien, Liberia, Ägypten, Japan, Israel, Iran, Libyen, Kuba, Syrien, Jordanien, Mali, Algerien Magnum in Motion: In der Ausstellung werden Filme von Paolo Pellegrin gezeigt: Iranian Memoir, The Downward Spiral, Lebanon, Guantanamo, Gaza Evacuation, Haiti Kostenlose Experten-Führungen mit FotoDoks 4. November 2011, 10. Januar 2011, 16. Februar 2012, jeweils um 12.30 und 18.00 Die Lange Nacht der Münchner Museen 2011 Samstag, 15. Oktober gegen 22.30 Uhr kommentierter Rundgang mit dem Magnum-Fotografen Thomas Dworzak durch die Ausstellung. Kuratorin: Isabel Siben

Retrospective
Tunisian, Egyptian and other nationals flee Libya during fighting between rebels and pro Qaddafi forces and arrive at the border crossing in Ras Jedir near Ben Gardenne, Tunisia 2011.
© Paolo Pellegrin / Magnum Photos
Retrospective
Motoyoshi Cho Mishima, Kesennuma, Miyagi, Japan 2011.
© Paolo Pellegrin / Magnum Photos