HELSINKI ABSTRACT
Curated by Olaf Otto Becker
Hannu Karjalainen » Ola Kolehmainen » Niko Luoma » Riitta Päiväläinen » Mikko Sinervo » Marjukka Vainio Brutmann » Ea Vasko »
Exhibition: 27 Jan – 24 Mar 2012
Galerie Nikolaus Ruzicska
Faistauergasse 12
5020 Salzburg
+ 43 662-630360
salzburg@ruzicska.com
www.ruzicska.com
Tue-Fri 10-18, Sat 10-14
Es freut mich Ihnen mit der Ausstellung „Helsinki Abstract“ eine Premiere vorzustellen: Eine Premiere meiner Galerie in der Zusammenarbeit mit der Helsinki School, eine Premiere für den Künstler Olaf Otto Becker als Kurator und eine Premiere für die Helsinki School, als deren erste Ausstellung rein abstrakter Fotokunst.
Der Begriff Helsinki School umschreibt eine Gruppe skandinavischer KünstlerInnen, die an der Aalto University School of Art and Design studierten und/oder lehren. Die Helsinki School etablierte sich in den 90er Jahren durch ihren Kurator Timothy Persons auf dem weltweiten Kunstmarkt als ein Name, der für einen aussergewöhnlichen Denkansatz steht und an der Aalto University School vermittelt wird. Er zeichnet sich durch die Realitätsnähe der Kunsttheorie, kritischer Selbstbetrachtung der Künstler und gegenseitigen Austausch aus. Timothy Persons machte die Helsinki School zu einer der aussergewöhnlichsten Kunstbewegungen auf dem zeitgenössischen Kunstmarkt im Bereich Fotografie. Die Künstler der Helsinki School charakterisiert ein hoher Grad an Innovation in Konzeption und Technik.
Die Galerie Nikolaus Ruzicska zeigt eine Auswahl abstrakter Fotografie und Videokunst der Helsinki School.
OLA KOLEHMAINEN, der mit den drei Werken „Alchemy“, „Voluptuous“ und „Are You Talking to ME?“ vertreten ist, findet seine Inspiration in der Architektur. Er abstrahiert das dreidimensionale Objekt und übersetzt es mit Hilfe der Fotografie in zweidimensionale Bildmuster.
„Das Werk von NIKO LUOMA stellt eine der ungewöhnlichsten Positionen innerhalb der zeitgenössischen finnischen Fotografie dar. Seine faszinierenden, abstrakten Kompositionen entstehen rein analog, allein durch Mehrfachbelichtung“, so Olaf Otto Becker. Durch das Mittel der Mehrfachbelichtung schafft er ungegenständliche Zeit- und Lichtaufnahmen – siehe das Motiv unserer Einladungskarte.
RIITTA PÄIVÄLÄINEN nützt die Abstraktion, um Geschichten zu erzählen. Sie gibt den Gewändern ihrer Protagonisten durch Wind oder Eis Haltung, sodass sie ihren ursprünglichen Träger verkörpern. In diesem Moment entsteht eine Schnittstelle zwischen Abwesenheit und Dasein.
Wahrnehmungen spielen für MIKKO SINERVO eine große Rolle, und zwar Wahrnehmungen durch Licht: er stellt in seinen Fotografien, wie zum Beispiel in „Afterimage“, Komplementärfarben aneinander, sodass das Auge des Betrachters beim nachfolgenden Blick auf eine weiße Wand ein Gegenbild erschafft und dieses als Erinnerung reproduziert.
MARJUKKA VAINIOS Fotografien sind zugleich Abbild wie auch Abstraktion: ein Abbild der faszinierenden Pflanzenwelt, wenn es in Nahsicht betrachtet wird, Abstraktion hingegen in Fernsicht, in der sich zum Beispiel eine rote Blüte zu einer Farbfläche vor monochromem, schwarzem Hintergrund verwandelt.
EA VASKO stellt mit ihrer Kunst die Frage nach der wahren Natur der Dinge und unseres Daseins: sie erstellt „Nach-Bilder“ von Lichtbewegungen in der Nacht mit einem Spiel von Schärfe und Unschärfe. So versucht sie unbewusste Wahrnehmungen einzufangen, welche darstellen, wie das Auge sich ihrer erinnern könnte.
Ein wesentlicher Aspekt von abstrakter Fotografie ist die Farbe als fühlbares Medium. HANNU KARJALAINEN macht sich in seiner Videokunst ebendieses Phänomen zu Nutze. In „Towards an Architect“ wird ein sitzender Mann im Anzug mit Farbe überschüttet und lässt dies regungslos mit sich geschehen, sodass sich der Betrachter, die kalte Farbe an seinem Gesicht fühlend, irritiert fragt: wieso?