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»SPECTRUM« Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen
Boris Mikhailov
Ohne Titel, aus der Serie Susi und die anderen / Suzi and Others
späte 1960er- bis späte 1970er-Jahre, C-Print, 12,5 x 19 cm
Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin
© Boris Mikhailov, VG Bild-Kunst, Bonn 2013

Boris Mikhailov »

»SPECTRUM« Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen

DIE BÜCHER. 1968-2012

Exhibition: 24 Feb – 20 May 2013

Sprengel Museum Hannover

Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover

+49 (0)511-16843875


www.sprengel-museum.de

Tue 10-20, Wed-Sun 10-18

»SPECTRUM« Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen
Boris Mikhailov
Ohne Titel, aus der Serie Salzsee / Salt Lake
1986, Silbergelatine Baryt, 30 x 40 cm
Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin
© Boris Mikhailov, VG Bild-Kunst, Bonn 2013

SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen:
BORIS MIKHAILOV - Die Bücher 1968-2012

Ausstellung: 24. Februar bis 20. Mai 2013

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 24. Februar 2013, um 11.15 Uhr, wird der »SPECTRUM« Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen an Boris Mikhailov überreicht. Diese Würdigung beinhaltet neben Ausstellung und Publikation auch einen Geldpreis in Höhe von 15.000 Euro.

Mit Boris Mikhailov ehrt die Stiftung Niedersachsen einen der herausragenden Fotografen der Gegenwart. Anlässlich der Verleihung des renommierten »SPECTRUM«-Preises zeigt das Sprengel Museum Hannover die Ausstellung BORIS MIKHAILOV Die Bücher 1968-2012.

Es ist die bislang umfangreichste Retrospektive des Künstlers: Rund 20 Bildzyklen von Mikhailov stellen ihn erstmals explizit als ‚Büchermacher‘ vor, als jemanden, der sein Werk in Buchform denkt und entwickelt.

1938 in Charkow (Ukraine, ehemals UdSSR) geboren, gilt Boris Mikhailov als Chronist der Geschichte seiner Heimat. In umfangreichen Bildzyklen widmet er sich dem Alltag in der sowjetischen bzw. postsowjetischen Gesellschaft. Auf Straßen, am Strand, bei Tanzveranstaltungen – Mikhailov fotografiert überall dort, wo Gesellschaftliches im Privaten und Privates im Gesellschaftlichen sichtbar wird. Ihn interessieren die Bedingungen für menschliche Existenz, und die eigene Biografie dient häufig als Referenz: Der Akt des Fotografierens und die darin verborgenen Machtverhältnisse werden reflektiert.

Pop-Status erfährt Boris Mikhailov in der UdSSR der ausgehenden 1970er-Jahre u. a. mit der Installation Yesterday's Sandwich / Superimpositions (1968–1975), in der er jeweils zwei Diapositive übereinanderlegt, projiziert und sie mit Musik von Pink Floyd unterlegt. Vielfache Überlagerungen von Zeichen, Farben und Formen bieten eine nahezu psychedelische Sinneserfahrung, in der Intimes, Privates und Öffentliches nicht mehr voneinander zu trennen sind. Nach mehr als zwei Jahrzehnten wird diese Diashow nun wieder zu sehen sein.

In umfangreichen Serien und in Buchform zu arbeiten, erweist sich für Mikhailov als Strategie, einer normativen Wahrheit entgegenzuwirken. Seit den frühen 1980er-Jahren spielt zusätzlich die Schrift eine Rolle und neuerdings – in Hannover erstmalig zu sehen – die Zeichnung. Die in der UdSSR existierenden Formen von Öffentlichkeit führen dazu, dass die Arbeit am originalfotografischen Buch ins Zentrum rückt. Das leicht zu transportierende Buchobjekt, das anderenorts mit Freunden diskutiert und schnell auch mal vor unbefugten Augen verborgen werden kann, ist – bis gegen Ende der 1980er-Jahre – die finale Werkform.

Das Besondere an Mikhailov als ‚Büchermacher’ ist, dass er die Fotografie in Sequenzen und Abfolgen, in Zwischenräumen und Schnitten, in den Formen der Montage denkt und entwickelt. In der Zusammenschau ergeben die häufig nur in einem Exemplar existierenden originalfotografischen Bücher und Buchentwürfe eine Retrospektive ganz eigener, intimer Art. Darüber hinaus werden ausgewählte Arbeiten im großen Format präsentiert.

»SPECTRUM« Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen
Boris Mikhailov
Ohne Titel, aus der Serie Black Archive
1968-1979
Silbergelatine Baryt, diverse Größen, von 19,5 x 15 cm bis 25,5 x 16,5 cm
© Boris Mikhailov, VG Bildkunst, Bonn 2013

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation (ca. 320 Seiten) mit Texten (dt./engl.) von Inka Schube, Oksana Bulgakowa, Boris Groys, Helen Petrovsky, Bernd Stiegler und Tobias Wilke im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln.

Bisherige Preisträger des »SPECTRUM« Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen: Robert Adams (1995), Thomas Struth (1997), John Baldessari (1999), Sophie Calle (2002), Martha Rosler (2005), Helen Levitt (2008), Bahman Jalali (2011).

Der Jury gehören an
Monika Faber, Photoinstitut Bonartes, Wien
Sandra Phillips, San Francisco Museum of Modern Art
Thomas Weski, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig
Inka Schube, Sprengel Museum Hannover
Joachim Werren, Stiftung Niedersachsen, Hannover (beratend)

Veranstaltungen

Künstlergespräch am 26. Februar 2013, 18.30 Uhr
Boris Mikhailov spricht über sein Werk mit Inka Schube, Kuratorin der Ausstellung
Übersetzung: Stefan Schmidtke, Schauspiel Düsseldorf

Ausstellungsgespräche

16. April 2013, 18.30 Uhr mit Roman Bezjak
Roman Bezjak ist Fotograf mit dem Schwerpunkt Osteuropa.
Er ist seit 2000 Professor an der FH Bielefeld

5. Mai 2013, 11.15 Uhr mit Dr. Jule Reuter
Jule Reuter ist Kunsthistorikerin und freie Kuratorin.
Sie beschäftigt sich mit den Bedingungen und Entwicklungen der Kunst Osteuropas.

»SPECTRUM« Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen
Boris Mikhailov
Ohne Titel, aus dem Künstlerbuch Klebrigkeit / Viscidity
um 1982, Silbergelatine Baryt, teils mit farbigem Papier beklebt,
mit Filz-Farb- bzw. Bleistift beschriftet, ca. 19,5 x 15 cm
Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin
© Boris Mikhailov, VG Bild-Kunst, Bonn 2013