Stefan Rohner »
Null Grad
Exhibition: 9 Feb – 17 Mar 2012
Galerie Hubert Schwarz
Lange Str. 21
17489 Greifswald
03834-899448
schwarzhubert@web.de
www.galerie-schwarz.de
Tue-Fri 13-18, Sat 11-15
Null Grad
Der Schweizer Künstler Stefan Rohner ist in einem schneereichen Gebiet aufgewachsen – im Appenzellerland. In seinem Atelier in St.Gallen verwendet er das ganze Jahr über künstlichen Schnee in Form von Styropor-Verpackungsmaterial oder auch transparentes Pet-Recycling-Material, welches an Eiskristalle erinnert. Abstrakte Still Leben nennt er die Fotografien, in denen er Erlebtes oder philosophische Gedanken verarbeitet. Anstatt mit dem Pinsel Farbe aufzutragen, verschiebt er rote Objekte auf blauem Grund. Das Rot wirkt näher als das ferne Blau und verleiht den Bildern ein wenig Tiefe. Die Bedeutung bleibt räselhaft – Inhalte lassen sich erahnen. Ein Schneehas in der Klamottenkiste; sind es Raumfahreranzüge; aus dem Schneehügel wurde die Abkürzung „Schnügel“; dahinter rollt so etwas wie ein Lebensrad. Sonnenwind aus Plastiksäcken geformt; Klamotten wirbeln im Kreis. Socken verwendet er öfter. Rohner liebt das Arrangieren dieser „nature morte“-Bilder. Die zusammengeklebten Pet-Skulturen sind vergänglich und haben nur auf den Fotografien Bestand. In der jüngsten Serie übermalte er Foto-Abzüge in derselben Farbigkeit mit „Schnee“ aus Acrylfarbe. Die Serie heisst „Schnee von Gestern“ – übermalte Erinnerung. Ein wichtiges Bild für Rohner ist die Fotografie eines Polizisten des toten Schriftstellers Robert Walser im Schnee liegend – in seinem Heimatdorf Herisau aufgenommen - an einem Weihnachtstag in den fünziger Jahren. Robert Walser beschrieb seinen letzten Heimweg u.a: mit : „schneite es in dichten, warmen, grossen Flocken.