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Wie sich Deutschland neu erfand
Karl Hugo Schmölz, Messegelände: Pavillon Ford. 1950 © Archiv Wim Cox

Karl Hugo Schmölz »

Wie sich Deutschland neu erfand

Fotografien aus dem Archiv Wim Cox

Exhibition: 6 Sep – 28 Oct 2012

Wed 5 Sep 19:00

LVR-Rheinsches LandesMuseum Bonn

Colmantstr. 14-16
53115 Bonn

LVR LandesMuseum Bonn

Colmantstr. 14-16
53115 Bonn

0228-20700


www.landesmuseum-bonn.lvr.de

Tue-Sun 11-18, Sat 13-18

Wie sich Deutschland neu erfand
Karl Hugo Schmölz, Rex am Ring: Blick auf die Bühne von den letzten Stühlen. 1951 © Archiv Wim Cox

Obwohl die Arbeiten des Fotografen Karl Hugo Schmölz (1917-1986) – dessen Schaffen einen Zeitraum von mehr als 35 Jahren umfasst und das sich auf Architektur und Design spezialisierte – eine außergewöhnliche Qualität besitzen, wurde sein fotografisches Werk noch nicht in einer größeren Präsentation gewürdigt.

Die Bilder zeigen ein Panorama deutscher Lebens-und Arbeitsräume von den dreißiger bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkte sind die fünziger Jahre und die unmittelbare Nachkriegszeit, in der Karl Hugo Schmölz die Ruinenlandschaft Kölns in der Tradition der Neuen Sachlichkeit fotografierte.

Makellose Rundungen, gleißendes Licht, harte Schatten und verführerische Oberflächen. Die Architektur der Fünfziger Jahre hat mehr zu bieten als den Mief der Nierentisch-Ära. Mit einem Blick für die Ästhetik der Nachkriegszeit gilt es, das Werk eines Fotografen zu entdecken, der zu den Meistern seiner Zeit gehörte, bisher jedoch nur in den eingeweihten Zirkeln der Fotografie Anerkennung fand.
Gleich in den ersten Tagen nach Kriegende fotografierte Schmölz mit der Präzision seiner Plattenkamera die bizarren Ruinenlandschaften. Während der Jahre des Wiederaufbaus lieferte er mit seinen Auftragsarbeiten eine Art Panoramablick auf die Entwicklung von Architektur und Design, jenen Künsten, mit denen man sich im Westen Deutschlands das Ambiente für eine neue Identität zuzulegen suchte. Die Aufnahmen aus dem Archiv Wim Cox zeigen Fassaden, Schaufenster, Autosalons und Tankstelle, aber auch Interieurs von Privathäusern, Büros oder Kinopalästen. Schmölz perfektionierte sein Handwerk zur Kunst und zeigte die analoge Fotografie auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung.

In weiten Teilen besitzt die Ausstellung installativen Charakter. Sie konfrontiert die Besucher durch die stark vergrößerten Fotografien massiv und zugleich detailgenau mit der Realität der Zerstörung und den Visionen des Neuaufbaus. Schmölz entfaltet vor unseren Augen jene urbane Kulisse, aus der die Lebenswelt unserer gegenwart entstand.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW.

Ab dem 6. September 2012 zeigt das LVR-LandesMuseum 65 teils großformatige Werke in einer von Thomas Linden kuratierten Ausstellung. Neben Vintages finden sich Vergrößerungen in Formaten von über 15 Quadratmetern. Derartige Vergrößerungen sind aufgrund der hohen Informationsdichte der Negative möglich.

Der Bildband "Karl Hugo Schmölz. Köln" erscheint im Schirmer/Moselverlag und kostet im Museumsshop und im Buchhandel 49.80 Euro.

Wie sich Deutschland neu erfand
Karl Hugo Schmölz, Treppenhaus von unten. Siemens 1956 © Archiv Wim Cox
Wie sich Deutschland neu erfand
Karl Hugo Schmölz, Rheinpreussen, Tankstelle Ecke Oskar Jägerstrasse bei Nacht. 1952. © Archiv Wim Cox