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The Other Side of the River
Inta Ruka
Udine Audijane, Lundis Zamerovskis, Riga, Latvia,2005
aus der Serie: "On the other side of the river"
Silbergelatineabzug auf Barytpapier
35 x 33,5 cm
Auflage 7

Inta Ruka »

The Other Side of the River

Exhibition: 21 Jun – 29 Sep 2012

Wed 20 Jun 18:00

Baukunst Galerie

Theodor-Heuss-Ring 7
50668 Köln

+49 (0)221-7713335


www.baukunst-galerie.com

Tue-Fri 10-18 . Sat 11-18 and by appointment

The Other Side of the River
Inta Ruka
Gita Gaigale, Marius Gaigals, Riga, Latvia, 2011
aus der Serie: "On the other side of the river"
Silbergelatineabzug auf Barytpapier
35 x 33,5 cm
Auflage 7

the other side of the river
21. Juni bis 30. September 2012

Mit „the other side of the river“ eröffnet die Baukunst Galerie am Mittwoch, den 20. Juni eine weitere Ausstellung mit der renommierten lettischen Fotografin Inta Ruka (geb. 1958 in Riga). Im Mittelpunkt ihres fotografischen Schaffens stehen die Bewohner Rigas, die, wie die Künstlerin, „auf der anderen Seite des Flusses“ leben.

Seit über drei Jahrzehnten entstehen unterschiedliche Serien, in denen Inta Ruka auf einfühlsame Weise die Menschen auf dem Land und in der Stadt portraitiert. Dabei richtet sich ihr Augenmerk ausschließlich auf ihre Landsleute. Sie arbeitet mit einer 6 x 6 cm Rolleiflex aus dem Jahr 1937, mit Hilfe eines Stativs und ohne Einsatz künstlicher Lichtquellen.

Die Fotografin trifft die Menschen entweder außerhalb des persönlichen Wohnraums oder zufällig auf der Straße, auf Hinterhöfen oder in Gärten. Mit zunehmender Vertrautheit ändert sich dementsprechend die Umgebung, in der das Portrait entsteht. Das Lebensumfeld der portraitierten Person spielt in den Fotos von Inta Ruka häufig eine wichtige Rolle und lässt gleichzeitig einen Rückschluss auf die persönliche Beziehung zu. Davon unabhängig entscheidet sie sich für ein Ganzkörperportrait, für die Halbdistanz oder für eine Nahaufnahme. So entstehen stark atmosphärische Silbergelatineabzüge im Format 35 x 33 cm. Meistens positioniert sie die Personen in einer geradezu "altmeisterlichen" Manier in der Bildmitte. Trotz der stillen, sitzenden oder stehenden Haltung scheint im Moment des Auslösens noch eine Gesprächssituation stattzufinden.

Der vermeintliche Blick in die Augen des Betrachters und Inta Rukas persönliche Tagebuchnotizen, die sie in der Ausstellung auf die Wand unter die Fotos geschrieben hat, lassen nicht nur Einblicke in die äußere, sondern auch in die innere Welt des Portraitierten zu. Durch ihren sensiblen, zeitintensiven und ruhigen Arbeitsprozess gelingt es ihr auf meisterhafte Weise, die inszenierten Fotografien wie zufällig erscheinen zu lassen. So entstehen Portraits von Obdachlosen und Alkoholikern, aber auch von Kindern, Jugendlichen und Familien. Nie wird Elend oder Armut mit dem direkten Blick eines Boris Michailov dargestellt. Inta Rukas Bilder sind stets von einer humanistischen und respektvollen Haltung gegenüber dem Individuum geprägt, dessen sozialer Status dabei in den Hintergrund tritt.

Schon im Jahr 2000 richtet Inta Ruka ihren Fokus auf die Hauptstadtbewohner, es entsteht die Serie „People I happened to meet“. Sie hat dabei Menschen spontan auf der Straße angesprochen, um sie anschließend vor die Kamera zu bitten. Im Gegensatz dazu steht die Serie „Amalias Street 5a“, in der sie sich mit den Bewohnern eines Quartiers in Riga, das schrittweise renoviert wird, lange beschäftigt und regelmäßig über Jahre hinweg besucht hat. Für einen Sommer wurde sie sogar zu einem Mitglied der Hausgemeinschaft.

In der Ausstellung präsentiert Inta Ruka den Beginn ihrer jüngsten Serie „On the other side of the river“, an der sie seit 2009 arbeitet. In die Konzeption fließen vereinzelt auch ausgewählte Fotos aus den Serien „Amailas Street 5a" und „Neighbours" mit ein. Es wird sichtbar, wie sie sich immer mehr ihrer eigenen soziokulturellen Umgebung nähert. Sie zeigt die Bewohner Rigas, die „auf der anderen Seite des Flusses“ fernab von den renovierten, repräsentativen Bauten und dem Trubel des Tourismus der Hauptstadt wohnen. Für den Betrachter wird deutlich, dass die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung noch lange nicht so weit fortgeschritten ist und die ökonomischen Erwartungen der Bewohner noch nicht erfüllt sind, so wie es das touristische Zentrum Rigas vermuten lässt. Aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln gehen die Renovierungsarbeiten nur langsam voran, eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation ist ins Stocken geraten. Mit ihren Schwarz-Weiß-Fotografien schafft Inta Ruka ein Zeitdokument, das die Stimmung und Situation ihrer Landsleute in der Umbruchszeit von der Unabhängigkeit von Russland (1990) über den Beitritt zur EU (2003) bis heute festhält.

Inta Ruka zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Fotografen des Baltikums. Ihre Fotografien sind im Besitz internationaler Sammlungen und Museen, z.B. der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang in Essen, des Fotomuseums im Stadtmuseum München, der Collection de la Banque privée Edmond Rothschild in Genf und der Europäischen Zentralbank in Frankfurt. 1999 vertrat sie Lettland auf der 48. Biennale von Venedig. Ihre Werke wurden 1991 bis 1994 auf Ausstellungstourneen in verschiedenen Städten der USA, Kanadas und Europas präsentiert. 2006 und 2007 waren sie im Photography Center Istanbul und in der Barbican Art Gallery in London in der Ausstellung „In the Face of History: European Photographers in the 20th Century” zu sehen. Ein Jahr später wurden ihre Porträts neben Werken von Diane Arbus, August Sander, Cindy Sherman u.a. in der Ausstellung „On the Human Being“ im Centro Andaluz de Arte Contemporáneo in Sevilla ausgestellt. 2008 und 2009 richteten ihr das Moderna Museet in Stockholm und das Latvian National Museum of Art in Riga große Einzelausstellungen aus.

Katalog
"People I Know", 48 €
Hrsg. von Max Ström, mit einem Text von Prof. Dr. Ute Eskildsen in englischer und schwedischer Sprache,
239 Seiten und s/w Abbildungen
ISBN: 978-91-7126-220-2
Der Katalog umfasst 137 Abbildungen



the other side of the river
21 June to 30 September, 2012

Opening on Wednesday 20 June, Baukunst Galerie will present “the other side of the river”, another exhibition in collaboration with the renowned Latvian photographer Inta Ruka (born in Riga in 1958). Riga’s inhabitants form the focal point for her photographic work, for they, like the artist herself, live “on the other side of the river”.

For three decades now, Inta Ruka has been producing various series in which she portrays with characteristic empathy the people from rural and urban areas alike. To this end, she directs her gaze exclusively towards her fellow countrymen. She works with a 1937 6x6cm Rolleiflex aided by a tripod, but foregoes the use of artificial lighting.

The photographer meets her subjects outside their homes either at random or during arranged meetings, on the street, in courtyards or gardens. As a result, increasing familiarity triggers changes in the environment, in which the portrait is taken. Her subjects’ living conditions of often play a decisive role in Inta Ruka’s photographs and simultaneously allow for an assessment of their personal relationship. Notwithstanding this aspect, the artist tends to opt for full-length portraits, semi-long shots, or close-ups. And so, the artist creates highly atmospheric silver-gelatine prints in 35 x 33 cm. For the most part, Ruka positions her subjects in a similar way to the Old Masters, namely at the centre of the frame. Despite their calm pose, sitting or standing, it still seems like a conversation had been taking place at the moment the photograph was shot. The beholder’s mistaken gaze, in combination with Inta Ruka’s personal dairy entries, which she has written on the walls beneath the photos in the exhibition, not only afford insights into the subject’s external surroundings but into their inner world too. Ruka’s sensitive, time-consuming, yet calm working process allows the masterful artist make staged photos appear completely spontaneous. This way she creates photographic portraits of the homeless and alcoholics, children, young people and families alike. She never presents images of hardship or poverty with the direct gaze employed by someone like Boris Mikhailov. Inta Ruka’s photographs are always characterized by their humanistic and respectful attitude towards the individual, whose social status takes a backseat.

Back in 2000, Inta Ruka turned her attention towards inhabitants of the capital city, resulting in the “People I happened to meet” series. There, she approached people on the street at random, and then asked if she could photograph them. By way of contrast to this series, “Amalias Street 5a” involved a longer period of engagement, whereby she visited inhabitants of one district in Riga that is under gradual reconstruction regularly over a period of several years. One summer she even became a member of the housing community.

In the current exhibition, Inta Ruka presents the beginning of her latest series “on the other side of the river”, which she has been working on since 2009. Here and there, selected works from the “Amailas Street 5a” and “Neighbours” also crop up in the conception. It becomes clear that she is gaining increasing proximity to the socio-cultural environment around her. She depicts those of Riga’s inhabitants who live “on the other side of the river”, far removed from the modernised, representative buildings and hustle and bustle of tourists in the capital city. The beholder becomes aware that social and economical development is much less advanced, the economic expectations of the citizens much further out of reach, than Riga’s touristic centre would have us believe. Owing to a lack of funds, modernisation work is moving forward at less than a snail’s pace; while significant improvements to living conditions have come to a standstill. Inta Ruka uses her black-and-white photography to create a contemporary document that captures the atmosphere and situation her fellow countrymen are experiencing during this period of transition from the declaration of independence from Russia (1990), to their joining the EU (2003) to the present day.

Inta Ruka is one of the best-known contemporary photographers from the Baltic States. Her photographs can be found in the stocks of several international collections and museums, e.g. the Photography Collection at Museum Folkwang in Essen, the Fotomuseum im Münchener Stadtmuseum, the Collection de la Banque privée Edmond Rothschild in Geneva and the European Central Bank in Frankfurt. In 1999 she represented Latvia at the 48th Venice Biennale. Between 1991 and 1994, her works were showcased were featured in touring exhibitions that travelled through the USA, Canada and Europe. In 2006 and 2007, they were on display in the Photography Center Istanbul and the Barbican Art Gallery in London as part of the “In the Face of History: European Photographers in the 20th Century” exhibition. One year later, her portraits were exhibited alongside pieces by Diane Arbus, August Sander, Cindy Sherman, amongst others, in the “On the Human Being” exhibition in the Centro Andaluz de Arte Contemporáneo in Seville. In 2008 and 2009, Moderna Museet in Stockholm and the Latvian National Museum of Art in Riga also dedicated major exhibitions to the artist.

The Other Side of the River
Inta Ruka
Mirdza, Riga, Latvia, 2011
aus der Serie: "On the other side of the river"
Silbergelatineabzug auf Barytpapier
35 x 33,5 cm
Auflage 7
The Other Side of the River
Inta Ruka
Ruka, Riga, Latvia
aus der Serie: "Neighbours"
Silbergelatineabzug auf Barytpapier
35 x 33,5 cm
Auflage 7