Die Ausstellung widmet sich der Spurensuche im Nachlass der Fotografen-Familie Zemann. Lassen sich gemeinsame Bildelemente finden, eine Familienähnlichkeit zwischen Viktor Zemann (1905-1992), seiner Frau Hilde (1922-2011) und ihrer Tochter Marion Zemann (1944-1972) im Sinne einer gegenseitigen Inspiration?

Jeder dieser begabten Fotokünstler folgt seinem individuellen Weg – Viktor Zemann arbeitet vor dem Krieg und nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft (1948) als Industrie- und Werbefotograf in Heidelberg im eigenen Foto-Atelier. Hilde Zemann wird als Portrait- und Theaterfotografin München bekannt. Marion Zemann entscheidet sich, nach ihrem Abschluss an der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie bei Alexander Kluge in der Filmabteilung der Ulmer Hochschule für Gestaltung weiter zu studieren und erhält 1972 den Bundesfilmpreis für ihren Kurzfilm „Des Lebens Wunderhorn“.

Diese Entwicklung zum bewegten Bild differenziert das künstlerische Erbe der Eltern. Beide, Viktor und Hilde Zemann benutzen die Dunkelkammer-Technik zur Verfremdung oder Vertiefung ihrer Bildaussage. So experimentiert Viktor mit unterschiedlichen Drucktechniken, Hilde mit Unschärfen oder Solarisation. Marion Zemann setzt diesen spielerischen Umgang mit der Übermalung von Negativen, mit Spiegelung, Doppelbelichtung oder Bewegung fort.