Amin El Dib »
Sekunde durch Hirn
Exhibition: 23 Nov – 31 Dec 2012
Fri 23 Nov 19:00
BrotfabrikGalerie
Caligariplatz 1
13086 Berlin
+49 (0)30-47370857
ps@brotfabrik-berlin.de
www.brotfabrik-berlin.de
Mon-Sat 16-20, Sun 14-20
Es hatte ein Mann einen Esel, der schon lange Jahre die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hatte. Da hatten alle Sorgen ein Ende, uns sie lebten in lauter Freude zusammen. Und drei Töchter hat der Bauer gehabt. Zwei Burschen auf Wanderschaft trafen an einer Wegbiegung auf Gott und den Teufel, die sie beide um ein Almosen baten. Ob er nach dieser Zeit noch wieder stahl, kann ich nicht mit Gewissheit sagen; tat er es aber, so geschah es wohl nur zu seinem eigenem Vergnügen. Es war einmal ein herzensguter Mann. Ein so weiches Herz hatte er er, daß ihm folgendes widerfuhr. Niemals hätten sich die drei Gefährten erträumt, mit solchen Reichtümern heimzukehren. Es war einmal eine alte Geiß die hatte sieben junge Geißlein und hatte sie lieb, wie eine Mutter Kinder lieb hat. Und alle stürzten sich in den Fluß und ertranken. Es waren einmal in uralter Zeit zwei Brüder, der eine war reich, und der andere war arm. Nachdem er dies befohlen hatte, umarmte er erneut seine Kinder mit Tränen in den Augen. Ein Mann hatte einst drei Söhne. Die beiden älteren waren recht aufgeweckt und machten sich stets über den jüngsten lustig. Es war einmal ein König, der hatte eine Tochter, die konnte so gewaltig lügen, daß keiner es Darin mit ihr aufnehmen konnte. Sie waren aber so arm, daß sie nicht mehr das tägliche Brot hatten. Es war einmal ein Junge, den nannten alle Peter Simpel. Da es ihm missfiel, so gerufen zu werden, schlachtete er eines Tages einen Ochsen und lud alle zum Festschmaus ein. Da steht nun die Mühle auf dem Meeresgrunde und mahlt noch den heutigen Tag. Heute noch leben sie dort im Palast. Mich schickten sie aus, um davon zu erzählen. Alle waren sich einig, daß er mit der ersten zusammenbleiben solle, denn die erste hat das Vorrecht. Einst lebte ein Vater mit seiner Tochter, die zwar bildschön war, doch ebenso eigensinnig und stets ihren Willen durchsetzten mußte. Dies verdross ihn nicht, bis eines Tages drei junge Männer vor seiner Tür standen. Es heißt, als die beiden Schwestern starben, habe der Junge eine Stimme vernommen. Es war die Stimme des Teufels, der fröhlich ein
Liedchen sang. Die Tochter ward in den Wald geführt, wo die wilden Tiere sie zerrissen, die Hexe aber ward ins Feuer gelegt und mußte jammervoll verbrennen. Es war einmal ein Bursch, der ging auf einem Wege und knackte Nüsse. Da fand er eine, die war wurmstichig. In den alten Zeiten, in welchen das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön, aber die jüngste war so schön, daß die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich verwunderte, so oft sie ihr ins Gesicht schien. Einer der beiden hatte ein munteres Gemüt und zog in Sommernächten gern hinaus, um auf Feld und Flur frische Luft zu atmen. Und der Tote schleifte das Mädchen mit sich zum Friedhof, tötete sie, nahm ihr die Eingeweide aus dem Leib, setzte sie in den seinen ein und legte sich wieder ins Grab. Seit die Mutter tot ist, haben wir keine gute Stunde mehr; die Stiefmutter schlägt uns alle Tage. Und das taten sie denn auch nicht, sie bleiben Freunde, so lange sie lebten, und kamen oft, einander zu besuchen. Und lachend ging er nach Hause. Er begann nach links und rechts Hiebe mit seiner Stange auszuteilen, und ließ alle sechs so übel zugerichtet zurück, daß sie jemals wieder einen Ton von sich gaben. Und der das zuletzt erzählt hat, dem ist der Mund noch warm. Ein König besaß einst eine wunderschöne Tochter, die er von ganzem Herzen liebte. Dort lebten sie in Pracht und Überfluss und wurden für all das Elend entschädigt, das sie bisher hatten erleiden müssen. Und sie suchte sich den aus, der ihr am
besten von allen gefiel. Der Wolf ist tot, der Wolf ist tot! Nun will ich Dir eine Geschichte erzählen, die ich hörte, als ich klein war und jedesmal, wenn ich seitdem an sie dachte, schien sie mir immer schöner. Und wenn sie nicht gestorben sind, sitzen sie noch immer dort bei Brot und krummem Rettich. Als aber die Leute das Klingeln der Schellen hörten, wollten sie nicht aufmachen, und sie konnte nirgends unterkommen. Da lief sie fort zum Dorfe hinaus, und niemand hat sie wieder gesehen. Es war einmal eine Frau, die ging aus und wollte sich einen Hirten mieten. Da begegnete ihr der Bär. Da sie nichts gegen die Beweisführung des Teufels vorzubringen wußten, konnten sie den Soldaten nur zu der Strafe verurteilen, die sein Verteidiger verlangt hatte. Ein Mann hatte sieben Söhne und immer noch kein Töchterchen, so sehr er sich's auch wünschte; endlich gab ihm seine Frau wieder eine gute Hoffnung zu einem Kinde. Da es inzwischen wieder aufgeklart hatte, bestieg er sein Pferd, holte seine Frau, und beide ritten in Richtung Heimatdorf davon. Wie sie aber fortgekommen sind, und wo sie hinzogen, das weiß ich nicht. Sie teilten den Apfel des Lebens; da ward ihr Herz mit Liebe zu ihm erfüllt, und sie erreichten in ungestörtem Glück ein hohes Alter. Da fiel der Mann herunter durch den Schornstein, und als sie in die Küche kam, stand er da auf dem Kopf im Grützkessel. Es war einst ein bettelarmer Vater, der hatte eine Schar hungriger Mäuler zu stopfen. So arm war er, daß er eines Tages sein Dorf verließ und in die Welt hinauszog, um sich das Brot für all seine Kinder zu verdienen. Nachher habe ich aber nichts weiter von ihnen gehört.