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Michael Lange im Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Schaden
Michael Lange
Wald # 0252
2009
Archival pigment print
© Michael Lange

Michael Lange im Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Schaden

Artist Talk:

Sun 4 Nov 14:00

Alfred Ehrhardt Stiftung

Auguststr. 75
10117 Berlin

+49 (0)30-20095333


www.aestiftung.de

Tue-Sun 11-18

Anlässlich der Ausstellung „Michael Lange: Wald – Landschaften der Erinnerung“ findet am 4. November 2012 um 14 Uhr ein Künstlergespräch mit Michael Lange und Prof. Dr. Christoph Schaden statt.

Die Vorstellung des Waldes ist seit Jahrhunderten imaginär. Ins kollektive Gedächtnis hat er sich nachdrücklich durch märchenhafte und mythische Erzählungen eingeschrieben. Hierin begreift sich die bildhafte Wesenheit des Waldes zumeist als ein psychisches Rückzugsareal, in dem kindliche Sehnsüchte und Ängste überdauern können. Doch inwieweit überdeckt die regressive Folie gegenwärtig unsere zivilisatorische Perspektive auf den Wald? Was bedeutet es konkret, was erkennen wir, wenn wir den Wald aufsuchen?

Michael Lange ist in seinem aktuellen Buch- und Ausstellungsprojekt Wald diesen Fragen nachgegangen. Über drei Jahre hinweg durchstreifte er zu den Zeiten der Dämmerung und im Zwielicht Deutschlands Wälder. Mit sicherem Gespür hat er dort jene Rückzugsorte ausfindig gemacht, an denen sich die Imaginationen der Kindheit mit nüchternen Naturdokumenten zu eindrücklichen visuellen Prägungen verdichten. Sie zeugen vom verspäteten Wagnis des erwachsenen Ich, endlich an jenen Ort zu gelangen, nach dem sich das kindliche Gemüt über all die Jahre gesehnt hat.

Langes Waldszenerien zeichnen sich im Sinne einer Vergewisserung als betont zeitlose Naturaufnahmen aus, die gleichermaßen mythisch wie real wirken. Atmosphärisch sind seine Motive durchdrungen von einer tiefen Befriedung und Erhabenheit. Dabei zählt es zu den Eigentümlichkeiten der Bilder, dass sie in der Anschauung ein Geheimnis bewahren. Sie schöpfen aus den Momenten des schwindenden oder erwachenden Lichts ein fast zärtlich zu nennendes Konzentrat. Bestimmend hierbei ist die immer wieder gestellte Frage, wie Stille im Bild entstehen kann.