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Wege zum Bild
Kurt Buchwald:
Aktion: "Fotografieren-Fotografieren…“
Aufnahme von Uwe Warnke mit 2 Kameras um 90° versetzt, Berlin 1985

Kurt Buchwald »

Wege zum Bild

Exhibition: 4 Nov – 30 Nov 2012

Schillerpalais e.V.

Schillerpromenade 4
12049 Berlin

+49 (0)30-62724670


www.schillerpalais.de

Mon-Fri 10-18

Wege zum Bild
Kurt Buchwald: Aktion „In den Apparat schauen“, Babelsberg 1985

„Wege zum Bild”
Aktionen über und mit Fotografie von 1979–89


Ausstellung von Kurt Buchwald vom 04.11. bis 30.11.2012 im Schillerpalais

Eröffnung am 03.11. um 19 Uhr zum Kunst -und Kulturfestival NACHT UND NEBEL 2012 Neukölln
Aktion: Kurt Buchwald Rede: Christoph Tannert Lesung: Uwe Warnke

Finissage am 30.11.12 um 19 Uhr: Round Table mit dem Künstler und Gästen

Ausstellungsort:
Kunst- und Aktionsraum Schillerpalais
12049 Berlin,
Schillerpromenade 4
Telefon: 030 / 62 72 46 -70 / -73
Fax: 030 / 62 72 46 74

www.schillerpalais.de

Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 - 18 Uhr
Führungen mit dem Künstler nach persönlicher Anmeldung

Wege zum Bild
Kurt Buchwald: "Fotografieren verboten auf dem Roten Platz!", Moskau 1988

In der Ausstellung Wege zum Bild werden Arbeiten von Kurt Buchwald im Galerieprogramm zur Ausstellung Geschlossene Gesellschaft, künstlerische Fotografie in der DDR 1949­-1989 der Berlinischen Galerie gezeigt.
Der Fotograf und Aktionskünstler ist ein Grenzgänger. Aus dieser Reibung bezieht er seine fotografische Innovation. Er stellt die Fragen, was ist ein Bild, was ist Fotografie? Sein Aktionen stieß in den 1980ern der DDR auf Unverständnis, z.B.: als er ein Rasenstück ausgräbt und präsentiert, ein Selbstporträt mit Gips abgießt, einen Fernsehapparat verbrennt und alternativ dazu eine Erd-Übertragung realsiert.

Kurt Buchwald, Jahrgang 53, Ingenieur und künstlerischer Seiteneinsteiger genügte die offizelle Kunstauffasung nicht und ging eigene, nicht unproblematische Wege. Viele seiner Aktionen fanden bei „Nacht und Nebel“ statt und blieben (außer Eingeweihten) unbemerkt. Was trieb den Ostberliner Künstler um?

Buchwald hinterfragte die technische Bildherstellung und beschäftigte sich mit Informationstheorie und Wahrnehmung. Träger und Getragenens, Zeichen, Bildstörung und experimentelle Versuche zur fotografischen Handlung wurden ihm wichtig. Seine Motto „Der Aktionist greift in die abzubildende Realität ein, bzw. stellt sich selbst in den Bildraum“. Dieser Akt wirkte befreiend. Die Entfremdung durch die maschinelle Bildherstellung wurde aufgehoben. Als er die Gleichung „Arbeiter=Aktionskünstler“ aufstellte und mit seinen Fotos das bestimmende DDR-Sujet aufbrach, gelang ihm der künstlerische Durchbruch. Als er mit einem schwarzen Torso Stadtansichten zur 750. Jahrfeier Berlins verstellte, war das eine Provokation. Das dabei entstandene Bildtableau „Ein Tag in Ostberlin“ ist zur Zeit in der Berlinischen Galerie zu sehen.
Buchwald hat die Position des traditionellen Fotografen verlassen und versuchte aus den Apparatzwängen auszubrechen. Er stellte die Frage: Fotografieren oder Nichtfotografieren? Mit seiner Aktion Fotografieren verboten! 1989 auf dem Alexanderplatz in Ostberlin probte er den Ausstieg. Die Aktion wurde von der Volkspolizei abgebrochen.

Wege zum Bild
Kurt Buchwald: Aktion "Nachts", Liegung auf der H.Heine-Straße, Berlin-Mitte, 1981