Jörn Vanhöfen »
grenzenlos
Exhibition: 16 Feb – 21 Apr 2013
Fri 15 Feb 19:00
Kunstverein Konstanz
Wessenbergstr. 39/41
78462 Konstanz
07531-22351
info@kunstverein-konstanz.de
www.kunstverein-konstanz.de
Tue-Fri 10-18, Sat/Sun 10-17
Jan Vanhöfen
grenzenlos
Ausstellung: 16. Februar bis 21. April 2013
Eröffnung: Freitag, 15.Februar, 19 Uhr
Das brisante Wirtschaftswachstum und die zivilisatorischen Prozesse einer zunehmend globaler werdenden Welt bestimmen die fotografische Arbeit des 1961 in Dinslaken geborenen und in Berlin und Kapstadt lebenden Jörn Vanhöfen. Seit Jahren reist der engagierte Fotograf an verschiedene Orte der Erde, um damit einhergehende gesellschafts- und wirtschaftspolitische Veränderungen in Bilder zu packen. Mit Groß- und Mittelformatkamera und einem hohen Grad an Ästhetik und Formwillen schafft der Künstler eindrückliche Bilder, deren distanzierte und ausgefeilte Bildsprache den Blick des Betrachters trotz trister Motivik zu fesseln vermag.
Unter dem Titel „grenzenlos“ präsentiert der Künstler in Konstanz zwei Werkaspekte. Die ästhetischen Tafelbilder im Oberlichtsaal bieten einen Ausschnitt aus dem umfangreichen Zyklus „Aftermath“. Zuvor waren sie bereits in Großstädten wie Hamburg oder New York zu sehen. Die kleineren, um ein zentrales Motiv arrangierten Fotografien, die im Wesentlichen im Kabinettsaal zu finden sind, bieten einen Eindruck vom Schaffen des Künstlers der letzten sechs Monate. Die neuen Aufnahmen entstanden in der Autostadt Detroit und sind zum ersten Mal öffentlich zu sehen.
Bei der Serie „Aftermath“ verweist der Künstler auf Dinge wie leerstehende Häuser, verrottende Schiffe oder ausgediente Steinbrüche. Die Straßenszenen in Detroit hingegen beschäftigen sich mit den Rändern unserer bewohnten Welt, dort wo Unwirtlichkeit in Zivilisationsbrache übergeht. Wir sehen überdimensionierte Straßen, ungenutzt wirkende Gebäude, geteerte Parkanlagen, vereinzelt sind auch Menschen abgebildet.
Während die Tafelbilder genau geplant wurden und stilllebenhaft daherkommen, sind die Fotografien aus Detroit eine szenische Reaktion auf aktuelle Situationen und Begebenheiten. Vanhöfens Motivvorlieben und sein Hang zu sperrigen, hochpräzisen Kameras liegen in seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung begründet. Begonnen hat sein Fotoleben 1981 mit einer Fotografenlehre bei der Thyssen Stahl AG. Anschließend studierte er an der Folkwangschule Essen und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Fotografie. Bis zum Jahr 2001 arbeitete er als Fotojournalist für verschiedene Magazine. Unzufrieden ob der geringen Möglichkeit für ein kreatives, journalistisches Schaffen, wandte er sich ab 2000 der Lehre zu. Mit Arno Fischer, dem berühmten Fotografen der einstigen DDR, gründete er die Schule am Schiffbauerdamm in Berlin, der er bis 2007 vorstand. Seither ist Vanhöfen freischaffend tätig.
Finissage & Künstlergespräch mit Jörn Vanhöfen und Prof. André Gelpke, ZHdK:
So, 21. April 2013, 11 Uhr