Steffen Junghans »
Vergessenheit / Oblivion
Exhibition: 21 Sep – 21 Dec 2013
Sat 21 Sep 11:00 - 21:00
Maerzgalerie
Spinnereistr. 7 / Halle 6
04107 Leipzig
REITER
Spinnereistr. 7 / Halle 6
04107 Leipzig
0341-9985971
leipzig@reitergalleries.com
www.reitergalleries.com
Tue-Fri 11-18, Sat 11-16
Steffen Junghans
„oblivion“
Exhibition: September 21 – December 21, 2013
The new photographs by Steffen Junghans, taken with analogue large-format camera on film, explore, among other things, the notorious question of whether photography is to be considered as reality or fiction. Junghans debates this topic in manifold subjects. These works share the fact that they all have been translated into phenomena of loss. The artist calls the show »oblivion« and creates thereby a theorem - can one remember the forgotten?
J. believes that the existence of a negative is a prerequisite of talking about photography – he believes that the negative is the place and stuff where light first inscribes itself. He explored this property in his work “Remembrance”, turning the negative itself into the image when he re-staged “a reality”, that is to say, an already existing photo, as a negative in front of his camera.
This is a concept whose fundamental principle also informs his current show, “Oblivion”. In fact, he links this approach even more closely to the societal relevances and associations generally connected with the photographic image.
If Junghans locates his practice in the tradition of the early photographers – the moment of exposure determines the image, the inscription of the light into the negative is final and must be considered irreversible and unique –, his analogue technique is significant insofar as, on the one hand, it is a stereotype comprised in the subsequent contemplation of the images and, on the other, a new idea that has already fallen into oblivion.
Steffen Junghans
„Vergessenheit“
Ausstellung: 21. 9. bis 21.12. 2013
In seinem aktuellen Werk erkundet Steffen Junghans u.a. die Bedeutung der notorischen Frage, ob Fotografie nun als Wirklichkeit oder Fiktion zu betrachten sei. Das Thema bewegt den Künstler in vielfältigen Sujets, die hintergründig und feinsinnig gewählt und arrangiert sind. Dabei schichten sich Ebenen des sinnierenden Betrachtens mit jenen des bohrenden Hinterfragens zu präzise formulierten Bildern. Die von Junghans gefundenen bildnerischen Begriffe sind von beeindruckender Klarheit und Stille und dabei überraschend wirkmächtig.
Was diese neuen Bilder verbindet ist, dass sie alle in Erscheinungen des Verlusts übersetzt worden sind. Er nennt die Ausstellung »Vergessenheit« und bildet damit ein Theorem - kann man Vergessenes erinnern?
Für Junghans ist die Existenz eines Negativs eine Bedingung, um von Fotografie zu sprechen – das Negativ ist für ihn Ort und Stoff, in dem sich Licht erstmals einschreibt. In seiner Arbeit »Erinnerung« hat er diese Eigenart untersucht und das Negativ selbst wurde zum Bild, in dem er „eine Wirklichkeit“, nämlich ein bereits existierendes Foto, als Negativ vor seiner Kamera reinszenierte.
Ein Gedankenmodell, dessen Ausgangspunkt er auch in der aktuellen Schau mit dem Titel »Vergessenheit« nicht verlassen hat. Vielmehr verbindet er diesen Ansatz noch stärker mit den gesellschaftlichen Relevanzen und Assoziationen, die dem fotografischen Bild im Allgemeinen entgegengebracht werden.
Wenn Junghans seine Arbeitsweise in der Tradition der frühen Lichtbildner begreift – der Moment der Aufnahme legt das Bild fest, das Einschreiben des Lichts in das Negativ ist endgültig und ist als ein irreversibler und einzigartiger Vorgang aufzufassen – dann ist die analoge Arbeitsweise insofern von Bedeutung, als dass sie im späteren Sehen der Bilder einerseits stereotyp mitgedacht wird und andererseits als neuer Gedanke bereits in Vergessenheit geraten ist.