Milton H. Greene »
Mythos Marlene Dietrich
Exhibition: 24 Oct 2013 – 9 Feb 2014
Wed 23 Oct 19:00
Kurpfälzisches Museum
Hauptstr. 97
69117 Heidelberg
Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg
Hauptstr. 97
69117 Heidelberg
+49 (0)6221-58 34 020
Tue-Sun 10-18
Mythos Marlene Dietrich
Fotografien von Milton H. Greene (u.a.)
Ausstellung: 24. Oktober 2013 bis 9. Februar 2014
Marlene Dietrich (* 27. Dezember 1901 in Berlin / † 6. Mai 1992 in Paris) ist sich zeitlebens bewusst, dass man als Ikone nur Bestand hat, wenn man sich rar macht. Ihr radikaler Rückzug in den letzten Lebensjahren ist die Konsequenz daraus: Die Nachwelt soll allein die perfekte Diva in Erinnerung behalten. So gelingt es auch Maximilian Schell nicht, den Star noch einmal vor die Kamera zu holen, als er sich 1983 über mehrere Wochen in ihrer Pariser Wohnung aufhält.. Die einzelnen Räume lässt Schell für den Film Marlene nachbauen, gedreht werden darf in der Wohnung nicht. Allein im Ton wird Marlene Dietrich noch einmal präsent.
Glücklicherweise gibt es die Fotografien des amerikanischen Starfotografen Milton H. Greene (1922 – 1985). Seine Aufnahmen von Marlene Dietrich entstehen während vier Sitzungen in den Jahren 1952, 1953, 1955 und 1972. In der Ausstellung sind 42 zumeist unveröffentlichte Aufnahmen zu sehen, ergänzt durch Fotografien der großen Hollywood-Studios..
Bereits jenseits der 50, präsentiert sich Marlene Dietrich in den Fotografien von Milton H. Greene unvergänglich schön und besteht aufgrund ihrer Ausstrahlung sogar neben der deutlich jüngeren Marilyn Monroe. Greene macht in seinen Bildern sichtbar, was Marlene Dietrich von sich preiszugeben bereit ist. Die Perfektionistin Dietrich bleibt dies bis in ihre letzten Lebensjahre. Auch mit über 70, wie in den Aufnahmen vom November 1972, versteht sie es, mit sparsamsten Mitteln Präsenz und Glamour zu zeigen, obwohl ihr dies zunehmend nur noch mit ihrer legendären preußischen Disziplin gelingt, denn mehrere Stürze und Krankheiten machen ihr zu schaffen. Das Publikum wünscht die Diva, und Marlene Dietrich enttäuscht es nicht.
Insgesamt zeigt die Ausstellung 70 Fotografien in Farbe und schwarz-weiß, ergänzt durch Originalkostüme von Marlene Dietrich aus der Marlene Dietrich Collection in Berlin, zeitgenössische Accessoires aus den Beständen des KMH sowie Artikel und Kataloge, die die internationale Präsenz der Dietrich dokumentieren.
Milton Hawthorne Greene (* 14. März 1922 in New York / † 8. August 1985) wird 1922 in New York geboren und beginnt bereits mit 14 Jahren zu fotografieren. Er geht bei dem berühmten Fotografen Elliott Elisofen in die Lehre.
Die meisten Werke Greenes, die in den 1950er und 1960er Jahren entstehen, werden in großen Zeitschriften wie „Look“, „Harper’s Bazaar“, „Town & Country“ und „Vogue“ veröffentlicht.
Obwohl Greene vor allem für seine Modefotografien bekannt ist, wird er legendär wegen seiner beeindruckenden Porträts von Künstlern, Musikern, Sängern, Theater- und Filmschauspielern. Er sieht die Rolle des Kunstfotografen darin, die Fotografierten elegant und natürlich-schön abzubilden. Dies gelingt ihm vor allem dadurch, dass er zu seinen Modellen enge Bindungen aufbaut, um im richtigen Moment den Auslöser zu drücken und die besondere Stimmung auf seinen Fotos einzufangen.
Zahlreiche Stars schätzen Greenes Art der Darstellung und lassen sich gerne von ihm ablichten, darunter Marilyn Monroe, Grace Kelly, Marlene Dietrich, Sammy Davis jr., Elizabeth Taylor, Federico Fellini, James Stewart, Cary Grant, Spencer Tracy, Benny Goodman, Groucho Marx, Audrey Hepburn, John F. Kennedy, Andy Warhol, Salvador Dalí, Alberto Giacometti, Grandma Moses, Alfred Hitchcock, Sir Laurence Olivier, Königin Elizabeth II., Ava Gardner, Paul Newman, Lauren Bacall, Dizzy Gillespie und Norman Mailer.
Dennoch ist es seine professionelle und private, freundschaftliche Beziehung zu Marilyn Monroe, an die sich Zeitgenossen noch heute als erstes erinnern.
Greenes Fotografien bringen ihm nationale wie internationale Preise, Medaillen, Ehrungen und Auszeichnungen ein, darunter diejenigen des „American Institute of Graphic Arts“ und des „Art Director’s Club“.
In den letzten Jahren werden Milton H. Greenes Porträts immer wieder in Museen, Galerien und Privatsammlungen auf der ganzen Welt ausgestellt.