DEUTSCHLANDREISE
5. Fotofestival Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg
Olivia Arthur » Paolo Pellegrin » Moises Saman » Peter van Agtmael »
Exhibition: 14 Sep – 10 Nov 2013
ZEPHYR Raum für Fotografie
C4, 9
68159 Mannheim
ZEPHYR Raum für Fotografie
C4, 12 (Toulonplatz)
68159 Mannheim
+49 (0)621-2932120
mail@zephyr-mannheim.de
www.zephyr-mannheim.de
Tue-Sun 11-18
Deutschlandreise
Ausstellung: 14. September bis 10. November 2013
Im Rahmen von
GRENZGÄNGE. MAGNUM: TRANS-TERRITORIES
5. Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg
Seit die Fotografie mobil wurde, gehen Fotografen auf Entdeckungsreise und lichten fremde Länder, Kulturen und Bewohner ab. Der Fotograf wurde zunächst zum Begleiter wissenschaftlicher Expeditionen, ab dem 20. Jahrhundert war er hauptsächlich für die internationale Presse unterwegs, denn das Interesse der Leser an Neuem und Unentdecktem war groß. Motivation dieser Reportagen war entweder ein Auftrag oder die eigene Initiative des Fotografen. Auch bei Magnum haben Reisen und das fotografische Entdecken der Welt Tradition.
Wie sieht Deutschland im Wahljahr 2013 aus? Das war die Frage an die vier Magnum- Fotografen Olivia Arthur, Peter van Agtmael, Paolo Pellegrin und Moises Saman, die im Winter und Frühjahr 2013 durch verschiedene Regionen der Bundesrepublik reisten, um hier ihr persönliches Bild von Deutschland und den Deutschen festzuhalten.
Olivia Arthur war die Erste, die sich auf den Weg machte. Als Einzige aus der Gruppe hat die gebürtige Britin einen Deutschlandbezug, da sie als Kind einige Jahre mit ihrer Familie im Rheinland gelebt hat. Genau dorthin wollte sie zurück, und zwar während des Karnevals. Sie war unter anderem in Gelsenkirchen, Essen, Duisburg und Köln auf Karnevalsumzügen, Sitzungen und Festen. Ihre Serie ist poetisch, geprägt vom skurrilen Touch des rheinischen Ausnahmezustandes, der während der Karnevalszeit herrscht.
Kurz darauf besuchte Moises Saman Hamburg und von dort aus die gesamte Ostseeküste einschließlich der Insel Rügen. Zurück ging es über Schleswig-Holstein, Bremen und Bremerhaven. Der in Kairo lebende und in Barcelona aufgewachsene Fotograf, hat sich durch das raue Klima des deutschen Nordens geschlagen. Seine Schwarz-Weiß-Serie zeigt typisch norddeutsche Landschaften, Schiffswerften, Fischerei- und Hafengelände, Hafenarbeiter, Arbeitslose und Einsame und immer wieder – wie ein Refrain – mit Gardinen verzierte Fensteransichten.
Der Amerikaner Peter van Agtmael besuchte Frankfurt, Würzburg, Ruhpolding, Dachau und Stuttgart. In seinen Fotografien spürt man den Frühling. Straßen und Plätze sind belebt, die Menschen amüsieren sich auf dem Cannstatter Volksfest oder genießen die Sonne am Flussufer. So unbeschwert und belebend dieser Teil der Serie ist, er steht in starkem Kontrast zu Peter van Agtmaels Besuch in Dachau und seiner Reportage über ein Asylantenheim in Würzburg.
Paolo Pellegrin, gebürtiger Römer, war im Osten von Deutschland unterwegs. Auch er verfolgte auf seinen Streifzügen in und um Berlin die Spuren der deutschen Vergangenheit. Allerdings galt sein Hauptinteresse dem Braunkohleabbau, weshalb er mehrere Tage in Welzow fotografierte, wo der schwedische Energiekonzern Vattenfall den Tagebau betreibt.