Das Gespür für den Augenblick - Linda McCartney-Retrospektive im Kunsthaus Wien

Sie war mehr als nur die First Lady einer Pop-Legende: Linda McCartney. Doch ihre Heirat 1969 mit dem genialen Songschreiber und Beatles-Musiker Paul McCartney drängte ihr eigenes künstlerisches Projekt in den Hintergrund. Niemand hatte die Musikszene der 60er Jahre so nah vor die Linse bekommen wie sie. Linda McCartney war die einzige bedeutende Fotografin des Rock n' Roll der Swinging Sixties. Ob Mick Jagger lässig zurückgelehnt bei einer Fahrt über den Hudson River, Janis Joplin mit Whiskyflasche im Studio oder Jimi Hendrix gähnend in seiner Garderobe. Und natürlich die "Fab Four", die Beatles, die sie in ihrem letzten, dem schwersten Jahr als Band, immer wieder fotografierte. Linda McCartneys Fotos bilden das Porträt einer Ära.

Nach der Auflösung der Beatles fotografierte Linda McCartney vor allem Privates: ihre Familie in Schottland, wohin sich die McCartneys zurück gezogen hatten. Fotografie blieb - neben der Musik - ihre größte Leidenschaft, bis zu ihrem Krebstod im Alter von nur 56 Jahren.

Mehrere hundert Bilder dieses Werks sind noch bis zum 6. Oktober ausgestellt: in der ersten umfassenden Retrospektive Linda McCartneys im Kunsthaus Wien.

"Metropolis" hat die Ausstellung besucht und berichtet über eine Fotografin, der die Welt des Rock'n'Roll zu Füßen lag.