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Portugal 1951-1961
Alfred Ehrhardt, Uralte Windmühlen am Atlantik, 1951, © bpk / Alfred Ehrhardt Stiftung

Alfred Ehrhardt »

Portugal 1951-1961

Fotografie und Film

Exhibition: 28 Nov 2013 – 30 Nov 2014

Thu 28 Nov 18:30

Alfred Ehrhardt Haus

Strobelplatz 2
07819 Triptis
Sun 14-17

Alfred Ehrhardt Stiftung

Auguststr. 75
10117 Berlin

+49 (0)30-20095333


www.aestiftung.de

Tue-Sun 11-18

Portugal 1951-1961
Alfred Ehrhardt, Das Boot von Torreira, 1951, © bpk / Alfred Ehrhardt Stiftung

Alfred Ehrhardt: Portugal 1951-1961
Fotografie und Film


Eröffnung: Donnerstag, 28. November 2013, 18.30 Uhr mit anschließender Filmvorführung im Gemeindezentrum "St. Florian" um 19.30 Uhr.

Einführung: Prof. Dr. Thomas Bremer, Martin-Luther-Universität Halle, Institut für Romanistik.

1951 hielt sich der Kulturfilmer Alfred Ehrhardt fünf Monate in Portugal auf, um den 92-minütigen Schwarz-Weiß-Film Portugal - Unbekanntes Land am Meer zu drehen, für den er seinen dritten Bundesfilmpreis erhielt. Es war der erste abendfüllende Kulturfilm, der nach 1945 von einem Deutschen im Ausland gedreht wurde. Aus dem Material entstand der Kurzfilm Das steinerne Antlitz Portugals, der das Prädikat Besonders Wertvoll erhielt. Sieben Jahre später führte ihn eine zweite Reise nach Portugal, wo er, unterstützt von der portugiesischen Regierung, die Kurzfilme Die Küste der Fischer (Prädikat Wertvoll), Korkland Portugal (Prädikat Besonders Wertvoll), Portwein (Prädikat Wertvoll), Das Boot von Torreira (Prädikat Wertvoll) sowie Iberische Skizzen (Prädikat Wertvoll) drehte - in Farbe.

Wie so häufig fotografierte Ehrhardt parallel zur Filmarbeit. Nach den Ausstellungen von Ehrhardts Portugal-Bildern in Berlin und Halle zeigen wir nun im Alfred Ehrhardt Haus in Triptis neben dem Film Portugal - Unbekanntes Land am Meer eine Auswahl seiner Aufnahmen. Fritz Kempe, Leiter der Staatlichen Landesbildstelle Hamburg, befand: "Was sonst bei programmfüllenden Kulturfilmen selten zutrifft, das ist hier weitgehend gelungen, nämlich einen spannenden und in sich zusammenhängenden Bogen zu schlagen. Besonders lobenswert scheint mir die meisterhafte Fotografie, die auch die geographische Struktur Portugals außerordentlich wirksam hervorhebt."

Portugal 1951-1961
Alfred Ehrhardt
Agaven mit zwei sechs Meter hohen Blüten-“Stengeln“
1951
Vintage Silbergelatineabzug
17,4 x 23,6 cm
© bpk / Alfred Ehrhardt Stiftung

Portugal in den 1950er Jahren - das sind Bilder aus einer Zeit, als man noch Lasten auf dem Kopf trug und barfuß lief, das Korn auf den Feldern mit einer Handsichel schnitt, den Wein unter Musikbegleitung erntete und die Trauben mit den Füßen kelterte, Sardinen und Thunfische mit Netzen per Hand einholte und Kork das einzige Material war, mit dem man Flaschen stopfte. Die auch für damalige Verhältnisse exotische Anmutung der archaischen Produktionsmethoden erscheint nicht nur dem heutigen Betrachter wie Bilder aus einer anderen Welt, sondern übte schon auf Ehrhardt sichtbar große Faszination aus. Für ihn war das Leben der Portugiesen "von einer biblischen Einfachheit und von besinnlicher Heiterkeit". Wenngleich der Schwerpunkt des Films - und somit auch der Fotografien - auf der folkloristischen Tradition des Handwerks liegt, so wird Portugal doch auch als Land der Gegensätze zwischen Vergangenheit und Gegenwart gezeigt. Ehrhardt filmt und fotografiert die Luxusdampfer und den Flugboot-Landeplatz im Hafen von Lissabon oder die Neubauviertel im Norden der Hauptstadt genauso wie die maschinelle Fabrikation von Sardinenkonserven und Korkprodukten.

Wie bei allen seinen Filmen zeichnete Ehrhardt für Regie, Kamera, Schnitt und Produktion verantwortlich. Aber er verwendete auch vor Ort aufgenommene Geräuschkulissen und portugiesische Musik wie die Choräle der Gläubigen in der Wallfahrtskirche zu Fatima.

Portugal 1951-1961
Alfred Ehrhardt
Junges Mädchen aus Nordwest-Spanien
1951
Vintage Silbergelatineabzug
23,5 x 17,5 cm
© bpk / Alfred Ehrhardt Stiftung