Eve Arnold »
Eine Hommage an die große Magnum-Fotografin
Exhibition: 25 May – 7 Sep 2014
Sat 24 May 19:00
LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
0208-4124928
ludwiggalerie@oberhausen.de
www.ludwiggalerie.de
Tue-Sun 11-18
EVE ARNOLD (1912-2012)
Eine Hommage an die große Magnum-Fotografin
Ausstellung: 25. Mai – 7. September 2014
Eve Arnold gehört zu den wichtigsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Als Kind russischer Einwanderer repräsentiert ihre Lebensgeschichte ein Stück weit den amerikanischen Traum: Ende der 1940er Jahre beginnt sie ihre Karriere als Autodidaktin mit einer Rolleicord-Kamera und tritt 1957 – als eine der ersten Frauen – der legendären Fotoagentur MAGNUM bei.
Berühmt wird sie mit ihren ungewöhnlichen Modeaufnahmen in Harlem zur Zeit der Rassendiskriminierung oder ihren politischen Reportagen zu Malcolm X, dem Anführer der Black Muslims. Aber auch ihre feinfühligen Beobachtungen gerade beginnenden Lebens und die Fotografien ihrer Reisen nach Afghanistan, China und Indien beweisen ihre singuläre und zutiefst humanistische Bildsprache. Sie thematisiert die Verschleierung der Frau in den arabischen Ländern und zeigt ein China, das sich Ende der 1970er Jahre mitten im Umbruch befindet. Ihre Themen sind hier stets von gesellschaftspolitischer Relevanz.
Neben den Reisefotografien, sind es insbesondere die sensiblen Portraitaufnahmen – ihre Portraits in Aktion (Alexey Brodovitch) – von Filmstars wie Marlene Dietrich, Marilyn Monroe und Joan Crawford, mit denen Eve Arnold Fotografiegeschichte geschrieben hat. Über fünfzig Jahre fotografiert sie die Monroe und Co. im Studio oder zu Hause, macht Standfotografien an den Film-Sets von The Best of Everything (1959), The Misfits (1961) oder Blue Velvet (1985). Dabei versucht sie immer wieder hinter das von Schönheitsidealen geprägte Image der Hollywood-Diven zu blicken. Doch auch wenn ihre Themen oftmals aus der Welt der Frauen stammen, distanziert sich Eve Arnold gegen eine allzu feministische Vereinnahmung: „Ich wollte ein weiblicher Photograph sein, und dass meiner Kamera die ganze Welt offensteht“.
Eve Arnold überzeugt als stille und einfühlsame Beobachterin, die stets hinter ihren Fotoobjekten zurück tritt, um – ganz im Sinne Henri Cartier-Bressons – den ‚entscheidenden Augenblick‘ einzufangen. Ihre Bilder erscheinen in den großen und bekannten Foto- und Modemagazinen, wie Harper’s Bazaar, Vogue oder LIFE. Der Grande Dame des Bildjournalismus, die 2012 kurz vor ihrem 100. Geburtstag in London starb, widmet die LUDWIGGALERIE nun eine umfassende Retrospektive. Den Schwerpunkt der Oberhausener Schau bilden dabei die Reisefotografien aus Afghanistan, China, Indien und Südafrika sowie ihre fotografischen Portrait-Studien von Marlene Dietrich, Marilyn Monroe, Joan Crawford, Isabella Rossellini und weiteren Berühmtheiten des 20. Jahrhunderts.
Eve Arnold (1912–2012) wurde in Philadelphia, Pennsylvania, als Tochter russischer Einwanderer geboren. Ihre ersten Fotografien machte sie 1946 als Fotolaborantin in New York. Ab 1948 studierte sie dort an der New School for Social Research Fotografie bei Alexei Brodovitch. Ab 1951 war sie für Magnum Photos tätig, 1957 wurde sie Vollmitglied. In den fünfziger Jahren lebte sie in den USA, 1962 ging sie nach England, um ihren Sohn dort auf eine Schule zu geben. Seitdem lebte und arbeitete sie in England – abgesehen von sechs Jahren, die sie in Amerika und China verbrachte. 1980, nach ihrem China-Aufenthalt, zeigte das Brooklyn Museum in Arnolds erster Einzelausstellung die dort entstandenen Bilder. Im selben Jahr erhielt Eve Arnold den National Book Award für den Band In China. 1980 wurde sie von der American Society of Magazine Photographers mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. 1995 wurde sie in die Royal Photographic Society aufgenommen und vom International Center of Photography in New York (ICP) zum Master Photographer ernannt, die weltweit renommierteste Auszeichnung für Fotografen. 1996 erhielt Arnold den Kraszna-Krausz Book Award für In Retrospect. Im Jahr darauf verliehen ihr die University of St. Andrews (Staffordshire) und die American International University in London die Ehrendoktorwürde.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit MAGNUM PHOTOS und der Versicherungskammer Kulturstiftung.