Christopher Domakis »
Hutong
Exhibition: 16 Jan – 28 Feb 2014
Tue 14 Jan 19:00
Christopher Domakis
"Hutong"
Ausstellung: 16. Januar bis 28. Februar 2014
Eröffnung: Dienstag, den 14. Januar, 19 Uhr
Das aus dem Mongolischen stammende Wort Hutong bedeutet »enge Gasse«, in Peking beschreibt es die Altstadtviertel, die sich wie ein Irrgarten aus engen, verwinkelten Gassen mit kleinen, alten, grauen Ziegelhäusern um das Gelände der verbotenen Stadt verteilen. Die historisch bedeutenden Viertel sind vom Abriss bedroht. Nur wenige Gassen und kleinste Bereiche der Altstadt bleiben von der Modernisierung = Zerstörung verschont. Sie wurden und werden zu Touristen- und Vergnügungsvierteln umstrukturiert – wobei meist nur wenig vom ursprünglichen Charme erhalten bleibt.
Selbst in eisigen Winternächten, in denen diese Serie entstand, wenn der sibirisch-mongolische Wind durch die Gassen fegt, fühlt man sich hier geborgen und herzlich willkommen. Das Lichtermeer der Großstadt ist trotz der erschreckenden Dunkelheit innerhalb der Hutongs kaum wahrnehmbar. Die wenigen, in großen Abständen aufgestellten Laternen erhellen die Altstadt nur partiell, das meiste bleibt dunkel. Die wenigen Menschen, die am frühen Abend noch unterwegs waren, sitzen nun im Warmen – in den vielen Restaurants, den Kiosken, den Spiel- und Teehäusern, wo der soziale Zusammenhalt gepflegt wird. Jeder hier kennt jeden und ist sich eines starken sozialen Netzes sicher. Aber niemand weiß, wie lange sie noch in ihren Häusern bleiben dürfen und können.
Christopher Domakis (*1984 in Ulm) studierte in Berlin Fotografie. Nach dem Abschluss als Fotodesigner ist er – von Architektur- bis Studiofotografie – in verschiedenen Bereichen tätig. Von längeren Reisen – vor allem durch Asien – hat Christopher Domakis beeindruckende Serien aus urbanen Ballungsräumen mitgebracht.