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Andreas Fux »

zum 50. Geburtstag von Andreas Fux

mit Ansprache Boris von Brauchitsch

Finissage:

Fri 24 Jan 19:00

Galerie cubus-m

Pohlstr. 75
10785 Berlin

+49 (0)30-81494690


www.cubus-m.com

Wed-Fri 14-19, Sat 11-19

Fährten kann man in zweierlei Richtung lesen: Wer irgendwo hin geht, kommt stets irgendwo her. Und so sitzt der junge Mann – so nackt wie ein ungeschriebenes Buch – auf einem Stapel alter Bruchsteine. Sie sind einmal zu etwas nütze gewesen, werden es wieder sein, irgendwie, irgendwann, vielleicht dann, wenn der Junge seinen Blick, der in die Ferne geht, auf seine Hände senkt, die er sich, wohl ohne es zu bemerken, schon reibt.

Auf den ersten Blick haben die Geschehnisse der letzten drei Dekaden aus zwei Ländern ein einziges gemacht, wobei eines versickert zu sein scheint und das andere sich zackig ausgebreitet hat. Ein und dieselbe Straßenecke vor und nach dem Mauerfall würde diesen Wandel einprägsam belegen. Oberflächlich. Bei Fux zeigen diese Brüche sich auf ganz eigene Art. Als ob er ein Sonnenbad nehmen möchte, hat ein Mann sich auf eine Eisenbahnschiene gelegt, links und rechts von ihm Schwellen. Jederzeit können die Schienen zu vibrieren beginnen, kann der Zug der Zeit sich nähern, doch bis dahin verharrt er in seinem Balanceakt, ob resigniert oder in gelassener Zuversicht, wir vermögen es nicht zu entscheiden.

Noch so ein Moment zwischen Vorgestern und Übermorgen: Ein Stapel Sperrmüll vor karstiger Hausfassade, angehäufte Vergangenheit, aber nichts von putziger Nostalgie, keine versteckten Schätzchen. Und ein Bursche springt mit großem Anlauf darüber hinweg, fliegt geradezu, Arme und Beine weit gespreizt. Wo er landen wird, wissen wir nicht. (Text: Matthias Frings)