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DAS ZWEITE GESICHT
Leonore Mau: Haiti 1972 © Nachlass Leonore Mau, S. Fischer Stiftung

Leonore Mau »

DAS ZWEITE GESICHT

HOMMAGE À LEONORE MAU

Exhibition: 7 Feb – 23 Mar 2014

Sun 9 Feb 11:00

Haus der Photographie / Deichtorhallen

Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg
Tue-Sun 11-18

Halle für aktuelle Kunst / Deichtorhallen

Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg

+49 (0)40-321030


www.deichtorhallen.de

Tue-Sun 11-18

DAS ZWEITE GESICHT
Leonore Mau: Hubert Fichte mit Dan-Maske, Hamburg 1979 © Nachlass Leonore Mau, S. Fischer Stiftung

Das zweite Gesicht – Hommage À LEONORE MAU

Ausstellung: 7. Februar − 23. März 2014
Eröffnung: 9. Februar 2014, 11 Uhr

Leonore Mau (1916-2013) hat für alle großen deutschen Zeitschriften gearbeitet, ihr Werk vereint künstlerische Auffassung mit ethnografischer Bestandsaufnahme. Mit ihren Aufnahmen von heiligen Orten und Handlungen schlägt sie eine Brücke zwischen ihrem Lebensthema – den afroamerikanischen Religionen − und unserer Erlebniswelt.

Die Hamburger Fotografin Leonore Mau verstarb am 22. September 2013 im Alter von 97 Jahren. Zu ihrem Andenken zeigt das Haus der Photographie in den Deichtorhallen eine Hommage an die Künstlerin. Eine Kabinettausstellung gibt Einblick in Leonore Maus Porträtfotografie, ein Genre, welches die Fotografin über ihr gesamtes Werk und auf den gemeinsamen Reisen mit dem Schriftsteller Hubert Fichte begleitete.

Die Porträts aus der Anfangsphase ihres fotografischen Schaffens stammen vor allem aus dem Wirkungsumfeld von Hubert Fichte, sie zeigen Schriftsteller wie Ingeborg Bachmann und Jean Genet. Auf einer Reise in die Schweiz entsteht 1964 für den Merian eine Porträtreihe des Malers Oscar Kokoschka. Die Abbilder von Künstlern und Autoren wirken als Assoziationsgeflecht aus Angesicht und Psyche, Werk und Berufung der Porträtierten. Einsicht in das Unsichtbare und Visualisierung verborgener Tabus geben auch die Porträts der Geweihten aus den Ritualen der Santerìa, des Candomblé und der Macumba. Hier verzerren sich die Gesichter in Trance und erleuchten in Hingabe angesichts der Götterpräsenz in Körper und Geist. Unter dem Titel Das Zweite Gesicht zeigt die Ausstellung die vom Geiste Gezeichneten, von Göttern und Dämonen Besessenen und die unter Masken verbogenen Porträts. Ein Schlüsselbild zeigt Hubert Fichte, sein Gesicht ist zur Hälfte mit einer Dan-Maske bedeckt. Er selbst schreibt dazu: »Mit nichts entblößt man sich so wie mit Masken. Nackt, um zu entschlüpfen«. Exemplarisch eröffnet diese ungewöhnliche Porträt-Ausstellung den Blick auf die Entwicklung eines Oeuvres und die Entfaltung von Leonore Maus einzigartiger Motivwelt.

Eine Kooperation mit der S. Fischer Stiftung und der Stiftung F.C. Gundlach, zusammengestellt von Franziska Mecklenburg

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Leonore Mau: Rio de Janeiro 1969 © Nachlass Leonore Mau, S. Fischer Stiftung

Leonore Mau, 1916 geboren in Leipzig. Studium der Bühnenbildnerei. Ab 1953 als Fotografin tätig, zunächst vor allem mit Architekturaufnahmen. Ab 1962 lebte und arbeitete sie zusammen mit Hubert Fichte. 1964 begleitete sie den Schriftsteller zum literarischen Colloquium nach Berlin, 1968 besuchte sie ihn während eines Stipendiums in der Villa Massimo in Rom. Es entstehen zahlreiche Porträts von Künstlern und Schriftstellern. 1969 reisten sie erstmals gemeinsam nach Brasilien. Sie erforschten in den folgenden Jahren die afroamerikanischen Religionen in der Karibik, in Lateinamerika und Afrika. In Afrika dokumentierte Leonore Mau psychisch Kranke in den psychiatrischen Dörfern in Togo und im Senegal sowie auf den Straßen Ouagadougous. Den »World Press« Preis bekommt sie 1975 für ihr Foto eines afrikanischen Jungen mit Tablettenmaske. 1988 porträtiert sie das Pina Bausch Ensemble in Wuppertal. Zuletzt entstehen vor allem Aufnahmen von Stillleben, Masken und Skulpturen sowie Objects trouvés aus ihrer Wohnung unter dem Titel Fata Morgana. Leonore Mau verstarb am 22. September 2013 in Hamburg.

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Leonore Mau: Junge mit Blister-Maske, Benin 1983 © Nachlass Leonore Mau, S. Fischer Stiftung
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Leonore Mau: Trance, Haiti 1972 © Nachlass Leonore Mau, S. Fischer Stiftung