Florian Merkel
Fotografie, Malerei, Grafik, Video

Ausstellung: 6. März bis 6. April 2014

Der Waschhaus Kunstraum Potsdam präsentiert mit Werkgruppen aus 24 Jahren eine umfangreiche Ausstellung des Künstlers Florian Merkel. Alle Arbeiten verbindet die zentrale Rolle der Fotografie als medialer Bezugspunkt.

Mit handcolorierten Fotografien, die mit dem kollektiven abendländischen Bildgedächtnis spielen, wurde der Künstler in den 1980er und -90er Jahren bekannt. Auf ironische Weise brechen sie das der fotografischen Technik eingeschriebene Wirklichkeitsversprechen. Hier beginnt Merkels Auseinandersetzung mit dem zur gleichen Zeit einsetzenden Nachvollzug des fotografischen Prinzips in digitalen Bildmustern und den sich verändernden rezeptiven Erwartungshaltungen, was zur sich anschließenden Werkgruppe weiterleitet. In linearen Zeichnungen(1997/2002) und Acrylmalereien (2007/2012) werden die fotografischen Ursprungsbilder auf das lineare Grundgerüst reduziert. In diesen figurativen Bildern spielt Merkel Verhaltensmuster in sozialen Rollen- und Bezugssystemen durch und stellt Fragen zu gesellschaftlichen Positionierungen. Eine großflächige, raumgreifende Wandzeichung entstand speziell für diese Ausstellung.

Farbige Fotografien aus den letzten vier Jahren bilden den dritten Teil der Schau. Vorgestellt werden das „Kentauren Projekt“ (2010-2011), Landschafts- und Stadtbilder sowie Porträts, die an frühere Serien des Fotografen anschließen und einem dokumentarischen Gestus verpflichtet sind. Im Zentrum steht das subjektive Empfinden erlebter gesellschaftlicher Vorgänge bzw. eines erlebten räumlichen Umfeldes.

In den über mediale Beständigkeit reflektierenden Serien „Primäre Überlagerungen“ (2012-2014) und „Magenta“ (2013) gelangt Florian Merkel wieder zu einer Aufhebung der statischen Ästhetik. Der Videoraum beherbergt Arbeiten, die unter dem Label BEEP OFF in Kooperation mit der Berliner Künstlerin Jasmin Schwarz entstanden, mehrere Montagen aus Videostills, die Bestandteil von BEEP OFF in den Berliner Uferhallen realisierten Installation "GIMM" (2010) waren und ein Video, in dem das Projekt beschrieben wird.Dessen dialogisch-performativer Charakter setzt sich fort in der Videoinstallation „Jugendbrause“ (2009), in der die Betrachter über ein Spiegelsystem in die Arbeit integriert und damit zum aktiven Bestandteil des Kunstwerkes werden.

Florian Merkel, 1961 in Chemnitz geboren, studierte von 1981 bis 1986 Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Er lebt in Hannover und Berlin.

Weitere Informationen: florianmerkel.de