Mario Marino »
Faces of Africa
Exhibition: 30 Apr – 31 Jul 2014
Wed 30 Apr 18:00
IMMAGIS | FINE ART PHOTOGRAPHY
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Tue-Fri 14-18, Sat 11-14
Mario Marino
"Faces of Africa"
Ausstellung 30. April - 31. Juli 2014
Vernissage: 30. April um 18 Uhr
Der Künstler ist anwesend.
Drei Tage braucht der Jeep von Addis Abeba bis in das Flusstal des Omo. Die Strecke misst nur tausend Kilometer, doch katastrophale Straßenbedingungen, beißende Hitze und unvorhersehbare Ereignisse machen die Autofahrt zu einer unkalkulierbaren Expedition.
Marino suchte nach archaischen Riten, kulturellen Ursprüngen und inter-ethnischen Codierungen, die sich hier, im Süden Äthiopiens, in einer einzigartigen Vielfalt erhalten haben. Ethnologen orten das Gebiet als „Wiege der Menschheit“.
Das hat die Tourismus-Branche hellhörig gemacht und Reiseveranstalter vermarkten die Gegend inzwischen als „lebendiges Museum“.
Marino nahm diese existenziellen Veränderungen als Impuls und entwickelte ein Afrika-Projekt, das sich in drei Werkgruppen über mehrere Jahre mit Ethnien aus Äthiopien, Kenia und Tansania beschäftigt. Im Flusstal des Omo, dem ersten Abschnitt seines ambitionierten Vorhabens, suchte er sieben Volksgruppen auf, wählte seine Protagonisten auf Straßen und Märkten aus und stellte sie in ihrem alltäglichen Habitus vor die Kamera. Individualität und ethnische Verwurzelung waren seine Auswahlkriterien, doch vor allem, so sagt er, faszinierte ihn der unverbrauchte und von den Medien noch unberührte Blick, den ihm die Menschen entgegen brachten.
Die Fotoarbeiten bezwingen durch ihre zeitlose Schönheit und Eleganz.
Marinos Bilder katalogisieren nicht, sie sind keine ethnologischen Studien. Er verfängt sich nicht im Kritisch-Dokumentarischen, im Aufzeigen von Globalisierungsschäden und kulturellem Verfall. Er löst seine Protagonisten aus ihrem sozialen Kontext und begegnet ihnen auf Augenhöhe. Er will die kulturellen Wurzeln der Menschen erspüren, und ein – wie er es benennt – „fotografisches Psychogramm“ herstellen. Dafür verlangt er von seinem Gegenüber Intensität und ist gewandt genug, seinen gnadenlosen Perfektionsanspruch hinter einer jungenhaft-lässigen Haltung zu verbergen.
Vielleicht liegt hier das Geheimnis und die Magie seiner Arbeiten verborgen; denn man rätselt, wie er den Einwohnern des Omotals diese betörenden, eindringlichen, unausweichlichen Blicke entlocken konnte.