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Fotografinnen an der Front
Christine Spengler
Nouenna, fighter of the Polisario Front, The Western Sahara, 1976
Gelatin silver print
50 x 60 cm
© Christine Spengler, Paris

Fotografinnen an der Front

Carolyn Cole » Susan Meiselas » Christine Spengler »

Artist Talk:

Fri 8 Mar 19:00

Kunstpalast

Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf

+49 (0)211-566 42 100


www.kunstpalast.de

Tue-Sun 11-18 . Thu 11-21

Gespräch mit den Fotografinnen Fotografinnen Carolyn Coyle, Susan Meiselas und Christine Spengler und den Kuratorinnen Anne-Marie Beckmann und Felicity Korn.
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Anmeldung erforderlich.
Ort: Rang Robert-Schumann-Saal

Die Ausstellung "Fotografinnen an der Front" widmet sich dem bislang wenig beachteten Beitrag von Frauen zur Kriegsfotografie. Gezeigt werden circa 140 Fotografien von Carolyn Cole (*1961), Françoise Demulder (1947–2008), Catherine Leroy (1944–2006), Susan Meiselas (*1948), Lee Miller (1907–1977), Anja Niedringhaus (1965–2014), Christine Spengler (*1945) und Gerda Taro (1910–1937). Die in den Jahren 1936 bis 2011 entstandenen Aufnahmen dokumentieren die lange Tradition von in Krisengebieten tätigen Fotografinnen und stellen die weitläufige Vorstellung infrage, die Kriegsfotografie sei ein von Männern dominiertes Berufsfeld.

"Der wesentliche Beitrag von Frauen zur Kriegsfotografie ist bisher nicht ausreichend gewürdigt worden", betont Felix Krämer. "Die Ausstellung im Kunstpalast zeigt, dass in der Kriegsberichterstattung, wie in allen anderen Sparten der Fotografie, Bilder von zeitloser Relevanz entstanden sind. Sie liefern nicht nur wichtige Anregungen für vielfältige Diskurse, sondern ihnen gebührt auch eine angemessene museale Anerkennung." Anhand der ausgewählten Arbeiten wird deutlich, dass sich Fotojournalistinnen verschiedenster Bildstrategien und Erzählformen bedienen. "Wir zeigen acht Fotografinnen mit acht unterschiedlichen Perspektiven auf den Krieg", erläutert Felicity Korn, eine der beiden Kuratorinnen. "Jede von ihnen steht für ihren eigenen Stil. Die jeweiligen Herangehensweisen changieren zwischen der Wahrung sachlicher Distanz, unmittelbarer Direktheit und persönlicher Anteilnahme."

Gemeinam ist allen Werken, dass sie vorrangig für die schnelllebige Nachrichtenwelt geschaffen wurden. Jede der präsentierten Fotografinnen publizierte ihre Bilder in wichtigen Zeitungen und Magazinen. Die Wirkung und Bedeutung der Aufnahmen geht weit über das hinaus, was sie abbilden. "Es braucht Ausstellungen wie diese, um die großartigen Fotografien aus der Bilderflut der Medienlandschaft herauszufiltern", erklärt Anne-Marie Beckmann, ebenfalls Kuratorin der Ausstellung. "Die Präsentation in einem Kunstmuseum bietet die Möglichkeit, sowohl die inhaltliche Dimension als auch die künstlerische Kraft der Aufnahmen hervorzuheben und auf sich wirken zu lassen."

Vielerorts waren die Fotografinnen an vorderster Front im Einsatz und machten Aufnahmen von Kriegsgräueln, von Verwundeten und Leichen, die den Betrachter nicht schonen. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen erhielten sie häufiger Zugang zu Familien und Betroffenen, da sie nicht als Kriegsteilnehmer wahrgenommen wurden. Gegliedert ist die chronologsch aufgebaute Ausstellung in acht monographische Kapitel. Die Auswahl berücksichtigt Arbeiten von den europäischen Konflikten der 1930er- und 1940er-Jahre bis zu den jüngsten internationalen Kriegsgeschehen. Bei der Zusammenstellung wurde darauf geachtet, dass die wichtigsten fotografischen Positionen vertreten sind und zugleich sehr unterschiedliche Kriegsgebiete aus den letzten 80 Jahren beleuchtet werden.

Die Werkschau im Kunstpalast zeigt Bilder voller Sensibilität, Kraft und Menschlichkeit, die allesamt unter den widrigen Bedingungen des Krieges geschaffen wurden und deren Gültigkeit weit über die Begleitung von Nachrichten hinausreicht. Mit ihrem Gespür für Komposition und Perspektive ist es den Fotografinnen nicht nur gelungen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sondern auch, dass das Auge trotz der erschütternden Thematik auf ihren Aufnahmen verweilt.

Die Ausstellung wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und der Rudolf Augstein Stiftung.