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MAGNUM's first
Erich Lessing, IM Belvederegarten, Wien, 1954 © Erich Lessing / Magnum Photos / Focus

MAGNUM's first

Gesicht der Zeit

Werner Bischof » Robert Capa » Henri Cartier-Bresson » Ernst Haas » Erich Lessing » Jean Marquis » Inge Morath » Marc Riboud » & others

Exhibition: 9 Oct – 12 Dec 2010

Museum Bad Arolsen

Schlossstr. 30
34454 Bad Arolsen

05691-625734


www.museum-bad-arolsen.de

Wed-Sat 14:30-17, Sun 11-17

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Werner Bischof, Auf der Straße nach Cuzco, Peru, 1954© Werner Bischof / Magnum Photos / Focus

Die Fotoagentur Magnum wurde im Jahr 1947 von den Fotografen Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, David „Chim” Seymour und George Rodger in Paris gegründet. Ziel des Zusammenschlusses war eine bessere Vertretung der Bildrechte gegenüber den Magazinen und Agenturen. Die berühmten Namen der Fotografen und ein der Humanität und Wahrheit verpflichtetes Arbeitsethos verliehen Magnum große Popularität. Bis heute gilt sie als wichtigste Fotoagentur der Welt.

Die erste Gruppenausstellung von Magnum hieß „Gesicht der Zeit“ und wurde 1955/1956 in fünf österreichischen Städten gezeigt. An ihr beteiligten sich Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, Erich Lessing, Werner Bischof, Inge Morath, Ernst Haas, Marc Riboud und Jean Marquis. Dann geschah das Unfassbare: In Holzkisten verpackt, lagerte die Ausstellung über 50 Jahre lang im Keller des Institut Français in Innsbruck. Erst 2007 wurden die 83 Vintage-Prints wiederentdeckt.
Alle acht Reportagen – montiert auf farbige Hartfaserplatten – sind erhalten. Menschen und ihre Lebensräume jenseits der Sensationen werden hier von engagierten Fotoreportern in bewegenden Bildern festgehalten.

Das Herzstück der Ausstellung bilden 18 Schwarzweißaufnahmen über die letzten Lebenstage und die Totenfeier von Mahatma Gandhi, die Henri Cartier-Bresson, der Meister des „entscheidenden Augenblicks“, aufgenommen hat. Sie basieren auf seiner im Februar 1948 in der amerikanischen Zeitschrift Life veröffentlichten Reportage. Robert Capa ist hier bewusst nicht mit einer Kriegsreportage vertreten: Seine Fotos eines Dorffestes im südfranzösischen Biarritz verweisen auf die Befriedung einer Region, die während des Spanischen Bürgerkriegs zum Synonym für Barbarei geworden war. Kontrapunktisch wirken hierzu die Bilder, die ernst Haas am Filmset von Howard Hawk’s monumentalen Hollywoodepos „Land der Pharaonen“ machte – ein Spektakel der Superlative mit 4000 Statisten in den Steinbrüchen von Assuan. Inge Morath, spätere Ehefrau von Arthur Miller, steuerte als damals einziges weibliches Vollmitglied der Gruppe eine Bildfolge bei, die sie 1953 im Auftrag des Holiday Magazine in den wohlhabenden Londoner Stadtteilen Soho und Mayfair gemacht hatte. Den Blick hinter den „Eisernen Vorhang“ richten Jean Marquis mit Aufnahmen aus Ungarn 1954, die im selben Jahr im New York Times Magazine veröffentlicht wurden, und Marc Riboud mit seiner Bilderserie aus Dalmatien von 1951, die mit dem Foto eines gemalten Tito-Porträts endet. Erich Lessing dagegen beließ es bei einer stillen wie heiteren Dokumentation seiner Heimatstadt Wien während der Besatzungszeit. Gezeigt werden auch sieben Arbeiten von Werner Bischof, die keiner in sich geschlossenen Reportage entstammen. Der 1954 jung verstorbene Fotograf hatte sie von seinen Reisen nach Peru, Indien, Japan und Kambodscha mitgebracht.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

9. Oktober – 12. Dezember 2010

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Inge Morath, Vor Lloyd’s Bank, London, 1953 © Inge Morath / Magnum Photos / Focus